Schweizer Erdgas-Versorgung langfristig gesichert

Bereits zuvor hatte Swissgas mit der deutschen E.ON Ruhrgas für die strategische Versorgungssicherheit einen bedeutsamen langfristigen Einkaufsvertrag erneuert, wie Swissgas in einer Mitteilung schreibt. Demnach wird mit dem neuen Vertrag die hohe Versorgungssicherheit der Schweiz mit Erdgas aus zuverlässigen europäischen Quellen unterstützt. GasTerra ist eines der bedeutendsten europäischen Erdgas-Unternehmen. Das von ihr beschaffte Erdgas stammt aus einheimischer Förderung. Die Niederlande sind nach Norwegen der grösste Exporteur von Erdgas in Europa.


Andauernde Herausforderungen
Der schweizerische Erdgas-Markt befindet sich in Bewegung. Der Zugang zum Netz und die Systematik für die Durchleitung von Erdgas steht auf dem Prüfstand. Insbesondere Industriekunden verlangen nach innovativen und bedarfsgerechten Preismodellen. Die Forschung nach Möglichkeiten für die Speicherung von Erdgas bis hin zur Erkundung von Erdgas-Vorkommen in der Schweiz ist besonders aktuell. Die fortschreitende Regulierung und Entflechtung in den europäischen Nachbarländern stellt das bisher gewohnte und aufeinander abgestimmte Zusammenspiel zwischen Abläufen in Erdgas-Einkauf und dem Transport vor grosse Herausforderungen mit entsprechenden Chancen und Risiken. «Die schweizerische Erdgas-Wirtschaft als Ganzes stellt sich diesen Herausforderungen mit verschiedensten Projekten und Lösungen», so Petitpierre in seiner Präsidialansprache. Dazu gehöre beispielsweise auch die letztes Jahr neu gebildete Swiss Energy Trading AG (SET), an welcher Swissgas beteiligt ist.


Im Spannungsfeld zwischen Tiefpreisen und Versorgungssicherheit
Swissgas hat letztes Jahr rund 23’200 GWh Erdgas* beschafft, deutlich weniger als im Vorjahr (26’700 GWh). Die Veränderung geht einher mit dem durch Wirtschaftskrise und wärmerer Witterung bedingten Rückgang des Erdgas-Absatzes in der Schweiz. Daneben wurde zwecks Nutzung der anhaltend tiefen Preise an den Spotmärkten zunehmend Erdgas über SET eingekauft. Diese Mengen werden nicht bei Swissgas erfasst. «Für die langfristige Versorgungssicherheit der Schweiz ist es aber wichtig, nicht nur von Tiefpreisen im Spotmarkt profitieren zu können, sondern mit preislich teureren längerfristigen Verträgen die Verfügbarkeit der benötigten Mengen dauerhaft zu gewährleisten», so Swissgas-CEO Ruedi Rohrbach. Das im letzten Jahr beschaffte Erdgas stammte zu rund zwei Dritteln aus Förderländern in der EU sowie aus Norwegen. Das restliche Drittel wurde in weiter entfernten Regionen wie etwa Russland oder Nordafrika gefördert, wobei Swissgas über keine Verträge mit Lieferunternehmen in diesen Regionen verfügt.


Tiefgreifende Transformationsprozesse unumgänglich
Stefan Vogg, Vorstand Vertrieb der E.ON Ruhrgas AG, ging in seinem Gastreferat auf die tief greifenden Transformationsprozesse in der europäischen Energie- und Erdgas-Wirtschaft ein. Ob in der Förderung, im Transport oder im Vertrieb von Erdgas, auf allen Wertschöpfungsstufen stehen Veränderungen an. Wichtig sei dabei, «die vorhandenen Fundamente der Energieversorgung so zu nutzen, dass die Balance einer sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Versorgung nicht aufs Spiel gesetzt werde». (swissgas/mc/ps)


* 23’200 GWh Erdgas = 23,2 Mrd. Kilowattstunden (kWh) = ca. 2,3 Mrd. m3


Über Swissgas
Die Aktiengesellschaft Swissgas beschafft auf Non-Profit-Basis Erdgas im Auftrag der vier regionalen Schweizer Gasverteilgesellschaften Gasverbund Mittelland, Erdgas Ostschweiz, Gaznat und Erdgas Zentralschweiz. Sie alle bündeln den Erdgas-Bedarf der zahlreichen lokalen Erdgas-Versorger in den Schweiz und beliefern sie ebenfalls auf Non-Profit-Basis. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben betreibt Swissgas eigene Hochdruckleitungen in der Schweiz, ist an der Transitleitung durch die Schweiz beteiligt und verfügt über Transportrechte im Ausland. Ferner ist Swissgas über eine Beteiligung an der Bayerngas Norge in der Erdgas-Förderung in Norwegen engagiert.

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