Dies geht aus dem Bericht der Alarm- und Krisenorganisation des Finanzsektors hervor. I m Steuerungsgremium «Business Continuity Planning» sind Behörden (Eidg. Finanzmarktaufsicht FINMA und Schweizerische Nationalbank SNB), Finanzinstitute (UBS, CS, Postfinance und Citigroup) sowie die SIX-Gruppe, die Betreibergesellschaft der Schweizer Börsen, vertreten. Die Leitung hat die SNB inne.
Rasches Handeln möglich
Die Betreiber zentraler Finanzmarktinfrastrukturen seien in der Lage, kritische Geschäftsprozesse auch bei einem grösseren Störfall innerhalb von zwei Stunden wieder aufzunehmen. Dazu zählt namentlich die Liquiditätsversorgung des Bankensystems und der Zahlungsverkehr zwischen den Banken. Nach maximal vier Stunden seien die kritischen Systemteilnehmer wieder betriebsbereit, hält der Bericht mit Verweis auf Testergebnisse fest. Für die zentralen Finanzmarktinfrastrukturen – etwa dem Zahlungssystem für Grossbeträge – bauten die Verantwortlichen ein neues Rechenzentrum auf, um für eine Krise gewappnet zu sein.
Alarm- und Krisenorganisation
Auch für den Fall, dass viele Mitarbeiter plötzlich nicht zur Arbeit erscheinen können, haben sich die Marktteilnehmer vorbereitet, wie es heisst. Weiter existieren Konzepte für das Szenario, bei dem gewisse Standorte nicht mehr zugänglich sind. Der Finanzmarkt verfügt zudem über eine Alarm- und Krisenorganisation, in der die wichtigsten Akteure vertreten sind. Überdies sieht eine Vereinbarung der Nationalbank mit der SIX vor, dass die SIX im Notfall gewisse betriebliche Funktionen der Nationalbank übernehmen kann, wie es weiter heisst.
Krisenübung noch in diesem Jahr
In Zukunft will das Steuerungsgremium die Arbeiten mit dem Telekommunikationssektor vertiefen. Zudem ist noch in diesem Jahr eine Krisenübung vorgesehen, die weiteren Handlungsbedarf aufzeigen soll. Die operationelle Widerstandsfähigkeit des Finanzplatzes müsse sichergestellt und verbessert werden. Angesichts der sich wandelnden Bedrohungsszenarien – wie etwa die Gefahr einer Grippe-Pandemie – sei es von grosser Bedeutung, in den Anstrengungen nicht nachzulassen, betont der Bericht. (awp/mc/ps/20)