Die Aussichten für 2010 sind gut. Die österreichische Betriebsansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria verzeichnet aktuell über 50 offene helvetische Investitionsprojekte. Mit insgesamt 158 Neuansiedlungen erzielte ABA-Invest in Austria 2009 das drittbeste Ergebnis der Firmengeschichte. Im Vergleich zum Vorjahr waren per Ende Dezember 2009 über hundert Schweizer Unternehmen weniger in Österreich vertreten. Dieser Rückgang ist eine direkte Folge der konjunkturellen Baisse 2009, die vor allem die Exportwirtschaft betraf.
Ansiedlungen 2009 durchwegs klein ausgefallen
«Unternehmen mit Expansionsabsichten ins Ausland reagieren besonders konjunktursensibel und entsprechend vorsichtig», so der ABA-Geschäftsführer René Siegl. «Wenige Unternehmen waren bereit, grössere Summen zu investieren, die Ansiedlungen fielen durchwegs überdurchschnittlich klein aus. Darüber hinaus war mangelnde Verfügbarkeit von Fremdkapital bei einigen Projekten ein Investitionshindernis.» Die Schweizer Situation sieht für 2010 gut aus: «Nach einem konjunkturbedingt schwächeren Ergebnis 2009 bei den Schweizer Betriebsansiedlungen stimmen uns die derzeit 50 offenen helvetischen Investitionsprojekte optimistisch», betont Siegl.
Fünfjähriger Aufwärtstrend gestoppt
Nach einem fünfjährigen permanenten Aufwärtstrend markierte das Jahr 2009 für Österreichs Betriebsansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria ein abruptes Ende dieser Entwicklung. Die ABA konnte gemeinsam mit den Regionalgesellschaften 158 internationale Unternehmen ansiedeln (minus 38% gegenüber dem Rekordjahr 2008) die 83,1 Millionen Euro investierten (-81%) und 968 (-60%) neue Arbeitsplätze schufen. Im Vergleich mit dem Rekordjahr 2008 bedeutet dieses Ergebnis einen Einbruch, gleichzeitig ist 2009 im langjährigen Vergleich immerhin das drittbeste Jahr in der 27-jährigen ABAUnternehmensgeschichte.
Rückgang bei deutschen Betriebsansiedlungen
Im Vorjahr suchten 53 deutsche Unternehmen die Betreuung durch ABA-Invest in Austria bei der Ansiedlung in Österreich ? genau halb so viele wie im Rekordjahr 2008 (106). Neben der krisenbedingten Verzögerung von unternehmerischen Expansionsplänen ist dieser Rückgang auch auf die fehlende Finanzierung durch die Kreditklemme zurückzuführen.
Italien bleibt stabil
Fast stabil blieb hingegen das Herkunftsland Italien mit 21 neuen Betriebsansiedlungen gegenüber 23 im Vorjahr. Italienische Unternehmen finden seit Jahren zunehmend Geschmack an Österreich ? seit 2005 hat sich die Zahl der von ABA betreuten italienischen Investoren mehr als verdoppelt. «Durch unsere konsequente Marktbearbeitung werden die Vorteile des Wirtschaftsstandorts Österreich in Italien immer stärker wahrgenommen», so Marion Biber, Marktverantwortliche der ABA für Italien. «Neben den bewährten Standortvorteilen wie Steuern, unternehmerfreundlichem Klima und einem im Vergleich zu Italien flexiblen Arbeitsrecht, rücken auch Rechtssicherheit und politische Stabilität am Standort Österreich für italienische Investoren immer mehr in den Vordergrund.»
CEE Länder weiterhin stark
Anhaltend ist auch das Interesse von Investoren aus dem CEE/SEE-Raum an einer Ansiedlung in Österreich: Von 34 Unternehmen ? gegenüber 41 im Vorjahr ? sind 14 russischer Herkunft, zehn kommen aus Ungarn und fünf aus der Ukraine. Hier punktet Österreich weiterhin vor allem mit seiner Osteuropakompetenz.
BRIC-Staaten im Kommen
Betriebsansiedlungen spiegeln auch die Globalisierung wider ? ABA-Invest in Austria verzeichnete 2009 wachsendes Interesse von Unternehmen aus den BRIC-Staaten ? Mit 26 Investitionsprojekten kamen bereits mehr als 15% der 2009 realisierten Betriebsansiedlungen aus Brasilien (4), Russland (14), Indien (3) und China (5). Vor fünf Jahren befanden sich unter den von ABA angesiedelten Unternehmen lediglich vier Projekte aus diesen Ländern.
Die Bundesländer ? Wien wieder einsame Spitze
Auch 2009 siedelte sich mit 89 die Mehrzahl der Unternehmen in Wien an (2008: 112). Stärkstes Bundesland nach Wien war Tirol mit 18 Betriebsansiedlungen (2008: 22) vor Salzburg mit 14 Betriebsansiedlungen (2008: 26). Zehn der von ABA und den Regionalgesellschaften betreuten Firmengründungen wurden in Oberösterreich (2008: 22), neun in Kärnten (2008: 24) und acht in Niederösterreich (2008: 24) registriert, je vier in Vorarlberg (2008: 11) und im Burgenland (2008: vier) und zwei in der Steiermark (2008:11). Von den Branchen waren Industrienahe Dienstleistungen (31), Life Science (14) und Tourismus (13), vor IT (12) am stärksten vertreten. Lediglich sechs der angesiedelten Firmen waren Produktionsunternehmen, sieben Unternehmen betreiben in Österreich F&E. Sieben neue Headquarter-Niederlassungen bestätigen, dass Österreich auch als Headquarter-Standort weiterhin gefragt ist.
Für 2010 wieder Aufwärtstrend erwartet
Für 2010 erwartet ABA-Geschäftsführer René Siegl wieder eine Ergebnissteigerung bei der Projektzahl sowie einen substantiellen Anstieg des Investitionsvolumens und der Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze. Zwei Initiativen sollen das Standortmarketing von ABAInvest in Austria qualitativ weiter ausbauen: im Rahmen eines gezielten Programms zur Stärkung des Headquarter-Standortes Österreich will ABA weitere Unternehmenszentralen nach Österreich holen und gleichzeitig bestehende Headquarters in Österreich halten. Eine weitere neue Initiative soll weltweit Unternehmen identifizieren und über eine Niederlassung in Österreich beraten, die aufgrund ihrer Geschäftstätigkeit und Kompetenz die Wertschöpfungskette heimischer Cluster ergänzen können.
706 offene Investitionsprojekten
Optimistisch für 2010 stimmt auch folgende aktuelle Zahl: Mit 706 offenen Investitionsprojekten geht ABA mit einem historischen Höchststand ins neue Jahr. (aba-inbest/mc/ps)