Schweizer Franken zum Euro weiter im Steigflug
Markteilnehmer führen die erneute Frankenstärke zum Euro auf Kommentare des neuen SNB-Direktors Jean-Pierre Danthine am Vorabend anlässlich des SNB-Geldmarktapéros in Zürich zurück. Besonders die Aussage, Unternehmen sollten sich darauf einstellen, dass die Zinsen zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft wieder steigen und die Wechselkurse wieder von den Markkräften bestimmt würden, habe die Kurse belastet, heisst es in einem Kommentar der ZKB. Bereits kurz nach der Aussage am Vorabend waren die Kurse erstmals abgesackt, erholten sich danach aber wieder auf über 1,44. Am Morgen dann ab Beginn europäischen Handels fiel EUR/CHF erneut stark ab.
Anhaltende Frankenstärke erwartet
Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Stärke anhalten dürfte. Man sehe im derzeitigen Umfeld (Outperformance der Schweizer Wirtschaft) kaum Raum für eine Bewegung nach oben bei EUR/CHF, heisst es in einem Kommentar der UBS. Die Credit Suisse ihrerseits meint, die SNB habe guten Grund bezüglich Wechselkursentwicklung entspannter zu sein als auch schon, da die Wirtschaft sich als sehr stabil erwiesen und die Nachfrage in den wichtigsten Exportmärken sich verbessert habe.
Technische Argumente
Einzig technische Argumente sprechen derzeit für eine Trendwende. Da die kurz- und langfristigen Indikatoren überverkauft seien und die starke Unterstützung bei 1,43 im Raum stehe, sei ein baldiges Ende des Abwärtstrends zu erwarten, so ein technischer Analyst. Der Franken hat zum Euro zuletzt im Nachgang zur Lehman-Pleite im Herbst 2008 kurzfristig im Bereich des heutigen Kurses notiert, über eine längere Frist bewegte sich EUR/CHF seit der Euro-Einführung gemäss Händlern noch nie unter 1,44. (awp/mc/ps/15)