Schweizer M&A-Aktivitäten im dritten Quartal erholt

Unter den einzelnen Branchen habe das Einzelhandels- und Konsumgütersegment in den letzten zwölf Monaten nicht nur die beste Aktienperformance, sondern auch die meisten Transaktionen im 3. Quartal 2010 verzeichnet, heisst es in der Studie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens. Auf diese Branche seien rund 23% aller M&A-Aktivitäten entfallen. Wie im Vorquartal betrafen etwa 18% aller Transaktionen die Branchen Medien, Technologie und Telekommunikation.


Transaktionsumfang deutlich gestiegen
Der Transaktionsumfang, d.h. die Anzahl grosser Deals mit einem Volumen von über 250 Mio USD, stieg merklich. Neun Fusionen und Übernahmen überstiegen im Berichtsquartal diese Schwelle; im Vorquartal waren es nur vier gewesen. Die zweitgrösste Transaktion des Jahres war die im September angekündigte Übernahme der Sunrise Communications AG durch die Private-Equity-Gesellschaft CVC Capital Partners Ltd. für 3’269 Mio USD. Mittelgrosse Transaktionen veränderten sich zahlenmässig nicht gegenüber dem 2. Quartal 2010.


Umfeld wird günstiger
Zwar habe die Wirtschaft noch nicht zu einem sicheren Tritt zurückgefunden, dennoch dürfte das Umfeld für M&A-Transaktionen günstiger werden. So sei der Zugang zu Fremdkapital wieder einfacher, die Anlegerstimmung hab sich aufgehellt und das Zinsniveau werde wohl bis weit ins nächste Jahr hinein niedrig bleiben. Fremdkapital sei seit ein paar Monaten spürbar leichter erhältlich, und die Banken würden wieder mehr Bereitschaft zeigen, grössere Akquisitionen zu finanzieren. Schwindende Hürden bei der Fremdfinanzierung und nach wie vor attraktive Bewertungen könnten mehr Unternehmen zu Akquisitionen anregen. Schweizer Firmen seien jedoch zumeist eher disziplinierte Käufer und fokussieren auf Objekte mit gesunden Bilanzen, heisst es weiter.


CH-Unternehmen weiterhin attraktiv bewertet
Gemäss Jürg Stucker, Leiter von Mergers and Acquisitions bei Ernst & Young Schweiz, sind Schweizer Unternehmen, historisch betrachtet, nach wie vor attraktiv bewertet. «Schweizer Unternehmen besitzen meist eine solide Bilanz und ein Liquiditätspolster für Investitionen. Sie streben auch mehr Profit an, vorzugsweise durch externes Wachstum und weniger durch die Verzinsung ihrer Liquiditätspolster», so Stucker. (awp/mc/ps/12)

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