Schweizer Outsourcing-Markt lebt noch

Ein Boom ist anders, aber immerhin: Gemäss der neusten Prognose des Marktforschungsunternehmens MSM Research wird sich das Volumen des ICT-Outsourcing-Markts in der Schweiz dieses Jahr verglichen mit dem letzten Jahr um 3 Prozent auf 2,98 Milliarden Franken erhöhen. Der gesamte ICT-Markt wächst gemäss der aktuellen MSM-Prognose dieses Jahr noch um 0,8 Prozent auf 16,28 Milliarden Franken. Während vor allem das Geschäft mit Hardware harzt, ist der Outsourcing-Markt also immerhin noch wachstumsträchtig, auch wenn zweistellige Wachstumsraten in weiter Ferne sind.
 
Eine Momentaufnahme
Die Prognosen beruhen auf einer Befragung in diesem Februar und März, an der sich rund 300 Unternehmen beteiligten. Wie MSM-Chef Philipp Ziegler an einer Medienveranstaltung betonte, sind die Voraussagen Momentaufnahmen. MSM führt die Befragungen regelmässig ungefähr alle drei Monate durch und revidiert danach jeweils auch seine Wachstumsprognosen. Das nächste Update für den Gesamtmarkt wird Anfang Juli publiziert. Ziegler sagt aber schon jetzt, dass die bisherige Prognose dann wahrscheinlich nach unten korrigiert werden muss.
 
Dem generellen Abwärtstrend trotzen
Es gibt aber auch klare Indizien dafür, dass der Outsourcing-Bereich dem generellen Abwärtstrend auch weiterhin trotzen könnte. Insgesamt knapp 31 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen gaben an, dass die Krise bei ihren Unternehmen Entscheide zugunsten von ICT-Outsourcing generell begünstigen beziehungsweise beschleunigen könnte.
 
Innerhalb des gesamten Outsourcing-Bereichs wächst der Bereich Managed Services und Applikations-Outsourcing etwas schneller (+5%) als der Bereich Voll-Outsourcing (+2,4%). Letzterer macht aber mit knapp 60 Prozent Umsatzanteil immer noch den grössten Teil des Gesamtmarkts aus.
 
Outsourcingtrends
Ihre gesamte ICT-Infrastruktur bereits ausgelagert haben gemäss den MSM-Zahlen gegenwärtig 13,5 Prozent der Schweizer Unternehmen. Bei knapp 10 Prozent wird eine volle Auslagerung zumindest diskutiert. Managed-Services- und Applikations-Outsourcing-Aufträge machen aufgrund ihres deutlich kleineren durchschnittlichen Vertragsvolumens für die Provider den kleineren Teil des Marktes aus, sind aber naturgemäss trotzdem weiter verbreitet.
 
Security wird am häufigsten ausgelagert
Am häufigsten lagern Schweizer Unternehmen bisher Teile ihrer Security aus. 30 Prozent lassen ihre Firewall von einem Provider betreuen, 27 Prozent ihr VPN. Zu den am meisten ausgelagerten Bereichen gehört auch der WAN-Betrieb (bei 29 Prozent) sowie E-Mail inklusive E-Mail Security (29 Prozent). Dahinter folgen SAP-Betrieb (22 Prozent), Applikationsmanagement (22 Prozent) und Server-Hosting (20 Prozent).
 
Unter den heute diskutierten neuen Auslagerungsprojekten tauchen Security-Themen dagegen weiter hinten auf. Am häufigsten denken die befragten Unternehmen gegenwärtig an Serverhosting (20 Prozent), gefolgt von VoIP (19 Prozent), Server Housing / Colocation (18 Prozent), Storage-/Backup-as-a-Service (17 Prozent) und Software-as-a-Service (14 Prozent). (inside-IT/mc)

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