Schweizer Pool für Luftfahrtversicherungen vor dem Aus; AXA wählt Alleingang
Ein Grund ist der Entscheid des französischen Versicherungsriesen AXA, nach dem Kauf der Winterthur den Pool künftig nicht mehr mitzutragen. Weitere Hintergründe seien der steigende Verdrängungswettbewerb im nationalen Markt und das für die Poolgesellschaft teils ineffiziente Geschäftsmodell, sagte SPL-Geschäftsstellenleiter Martin Rüegg auf Anfrage zu einem Bericht der «NZZ am Sonntag».
Sämtliche Zeichnungsaktivitäten einstellen
Ab Mitte Jahr werden deshalb keine neuen Risiken mehr gezeichnet. Die Poolversammlung habe beschlossen, per 30. Juni 2007 sämtliche Zeichnungsaktivitäten einzustellen. Der Entscheid wurde bereits am 9. März gefällt. Die bestehenden Schadensfälle wie etwa durch die Flugzeugkollision bei Überlingen würden jedoch bis zum Schluss abgewickelt, betonte Rüegg.
Versicherer Winterthur war treibende Kraft
Treibende Kraft des Luftfahrtpools war bis anhin der Versicherer Winterthur, der über das erforderliche Branchenwissen verfügte. Zudem wickelte die Winterthur rund die Hälfte des Pool-Geschäfts mit einem jährlichen Prämienvolumen von insgesamt 80 Mio CHF ab.
Keine Poollösungen nötig
Herber Schlag für kleine Versicherungen
Der Verzicht auf Neugeschäfte des Luftfahrtpools ist indes ein herber Schlag für die kleinen Versicherungen. Diese werden ohne den Pool kaum noch im Grossgeschäft mit Luftfahrtversicherungen mitmischen können.
Gesellschaften zum gemeinsamen Tragen von Luftfahrtrisiken
Der SPL wurde am 1. Mai 1947 von 23 Gesellschaften zum Zweck der «gemeinsamen Tragung von Luftfahrtrisiken» gegründet. Mitglieder sind in der Schweiz zugelassene Versicherungsunternehmen (Direkt- und Rückversicherer). Versichert waren Luftfahrzeuge, Passagiere, Flugplätze sowie Unterhalts- und Produktionsbetriebe. (awp/mc/ab)