Lieferten die Schweizer Schokolade-Hersteller vor sechs Jahren noch magere 2 Tonnen an China aus, so waren es im letzten Jahr bereits 308 Tonnen, wie Franz U. Schmid, Direktor des Branchenverbandes Chocosuisse, am Freitag auf Anfrage bekanntgab. Wertmässig sind die Schokolade-Exporte nach China in diesem Zeitraum von 57’000 CHF auf 2,11 Mio CHF in die Höhe geschossen. Zu beachten ist dabei laut Schmid, dass die Schweizer Fabrikanten vor allem hochwertige Schokolade exportieren. Die Zahl jener Chinesinnen und Chinesen, die sich Schweizer Schokolade leisten könnten, sei entsprechend noch bescheiden. Nur knapp jeder siebte Einwohner des Riesenreiches verfüge über die nötige Kaufkraft für hochwertige Schweizer Schokolade.
Jahresumsatz von rund 1 Mrd CHF
Mit einem Jahresumsatz von rund 1 Mrd CHF entfallen nach Angaben der Organisation Sweets Global Network bisher erst rund 1% des Welt-Schokolade-Marktes auf China. Der Trend zeige aber steil nach oben. Der Konsum des Milliardenvolkes steige pro Jahr um 10 bis 15%. Neben den klassischen Tafeln und Riegeln sei Schokolade auch als Zutat für Kuchen, Kekse und Eiscremes gefragt. Sehr beliebt sei in China die Schokolade auch als Geschenk.
Schweizer Hersteller profitieren
Die Schweizer Hersteller profitieren weiter überdurchschnittlich von der Lust auf Schokolade in China. Im ersten Halbjahr 2008 nahmen die Ausfuhren mengenmässig um 27% und wertmässig um 47% zu, gab Chocosuisse weiter bekannt.
Bisher keine Kakao-Versorgungsknappheit
Trotz grosser Nachfrage nach dem Rohstoff Kakao zeichne sich für Konsum-Kakao aus Westafrika bisher keine Versorgungsknappheit ab. Wie bei allen Nahrungsmitteln hätten sich aber auch die Rohstoffe für Schokolade in jüngster Zeit stark verteuert, sagte Schmid. (awp/mc/gh/18)