Voraussetzung für den Start des neuen Sportsenders ist eine Aufschaltverfügung des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom). Die Chancen, dass U1 zum ‹Must-carry-Programm› erklärt werde, seien gut, sagte der St. Galler Medienunternehmer und Alt-FDP-Nationalrat Peter Weigelt, in Zürich vor den Medien.
Service public im Sport
Wenn der Breitensport seine gesellschaftliche Bedeutung erfüllen solle, dann müsse er über den Spitzensport hinaus sichtbar werden. In diesem Sinne nehme das ‹Schweizer Sport Fernsehen› einen ‹Leistungsauftrag mit Service-public-Charaker› wahr, betonte Weigelt. Das entspreche dem verfassungsrechtlichen Auftrag.
Hinter dem Sportfernsehprojekt steht die eigens gegründete United Sport Production USP TV AG, die von Weigelt mitfinanziert wird. An dieser Firma sind der Sender U1 und die Plakatgesellschaft Affichage mit je 25% beteiligt. Die übrigen 50% des Aktienkapitals teilen sich mehrere Privatpersonen.
Handballer als Geschäftsführer
Als VR-Präsident der Produktionsfirma fungiert der Unternehmer Giorgio Behr. Geschäftsführer wird Pascal Jenny, ehemaliger Handball-Nationalspieler und Leiter des Handball-Nationalteams. Ein 11- bis 12-köpfiger Beirat soll als Bindeglied für einen breiten Mix an Sportarten grantieren.
Das Konzept des ‹Schweizer Sport Fernsehens› eröffne dem Breitensport und Randportarten neue Horizonte, zeigte sich Jenny überzeugt. Erstmals werde eine TV-Plattform für all jene Sportarten geschaffen, die bis heute in der Medienlandschaft ein ‹Kummerbubendasein› fristen.
650 Stunden Eigenproduktionen
Vorgesehen sind jährlich rund 650 Stunden Eigenproduktionen. Neben vier wöchentlichen Live-Reportagen sind auch Magazine, Sporttalks, Portraits von Sportlern und Sport-Flashs vorgesehen. Nach Jenny soll der Sport in all seinen Facetten präsentiert werden. «Wir begleiten verletzte Sportler bis in den OP».
Live aus Turnhallen und Stadien
Live übertragen werden Meisterschaftsspiele aus Handball, Volleyball, Basketball oder Unihockey. Daneben sollen aber auch Kampfsportarten, Schiessen, Behindertensport oder Schach ins TV-Licht gerückt werden. Das Gesuch für einen Sportsender ist nach Giorgio Behr nicht gegen das Schweizer Fernsehen gerichtet. Angestrebt werde vielmehr eine Zusammenarbeit mit SF. «Wir können uns vorstellen, dass unsere Beiträge auch im Sportpanorama gezeigt werden». Nach Behr sind genügend finanzielle Mittel vorhanden, um die erste Durststrecke überstehen zu können. Zeichnen lassen will die Produktionsgesellschaft ein Aktienkapital von 2 Mio CHF. (awp/mc/pg)