Schweizer Sportfernsehen plant Ausbau auf Vollprogramm

Derzeit hat das SSF lediglich Programmfenster auf dem Sender StarTV. Diese Sendekapazität sei limitiert, sagte Peter Weigelt, alt FDP-Nationalrat und Verwaltungsratspräsident der SSF-Investorengruppe United Sport Production (USP) TV AG, vor den Medien in Zürich.


Täglich sechs Stunden Schweizer Sport
Mit einem eigenen Kanal hätte das Sportfernsehen die volle Planungsflexibilität, erklärte Weigelt weiter. Mit einem Ja vom Bakom sollten bis in drei Jahren täglich sechs Stunden Schweizer Sport produziert werden. Neben zwei Live-Übertragungen seien zwei umfassende Magazine geplant. Der 24-Stundenbetrieb würde über Wiederholungen und Partnerproduktionen gewährleistet. Später will SSF sogar jeden Tag direkt von einem Sportanlass berichten und auch vermehrt Veranstaltungen aus der französischen und italienischen Schweiz berücksichtigen.


Weigelt ist überzeugt, dass das Schweizer Sportfernsehen den Bestimmungen des Radio und Fernsehgesetzes (RTVG) und insbesondere dem Verfassungsauftrag «vorbildlich entspricht». Zur Erfüllung des Leistungsauftrags sei das SSF auf die kostenlose, analoge Verbreitung über die Kabelnetze der Cablecom angewiesen.


Zweiklassen-Gesellschaft
In der Schweiz gebe es in der TV-Sportberichterstattung eine Zweiklassen-Gesellschaft, sagte Weigelt. Auf der einen Seite stünden die fünf finanzstarken Publikumssportarten Fussball, Eishockey, Tennis, Formel 1 und Ski. Auf der anderen Seite gebe es viele Rand- und Breitensportarten, die kaum Fernsehpräsenz hätten.


Ergänzung zum SRG-Angebot
SSF sieht sich als Ergänzung zum Angebot der SRG SSR idée suisse und als Plattform der Rand- und Breitensport, wie Weigelt ausführte. Ausserdem bekennt sich das Sportfernsehen zum Free TV, also zum kostenlosen Fernsehen.


150 Sportsendungen seit Anfang Jahr
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit StarTV seit Januar 2008 zeigte das SSF 150 Sportsendungen über 300 Stunden, wie der USP-Verwaltungsratsdelegierte Pascal Jenny sagte. Darunter waren Live-Übertragungen von Handball-, Faustballspielen und Partien der Challenge League im Fussball und der zweithöchsten Eishockey-Liga. Insgesamt wurden 30 Sportarten berücksichtigt.


Nettoreichweite auf 80’000 Personen ausgeweitet
70% des Sendematerials wurde selber, 30% wie etwa Bob-Übertragungen fremdproduziert, erklärte Jenny weiter. Die Nettoreichweiten stiegen von 50’000 auf 80’000. Unter Nettoreichweite versteht man die Zahl der Zuschauer, die mindestens während 30 Sekunden auf dem Sender sind. (awp/mc/pg/27)


 

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