Die analoge Verbreitung der Programme wird eingestellt. Bereits seit etwa einem Jahr bietet die SRG SSR idée suisse in der Deutschschweiz parallel zu den analogen Signalen die vier Programme SF 1, SF zwei, TSR 1 und TSI 1 digital an.
Digitales Antennenfernsehen DVB-T
Das Digitale Antennenfernsehen DVB-T sei schon fast überall empfangbar, sagte TV-Direktorin Ingrid Delterne am Dienstag in Zürich vor den Medien. Ab Ende Mai strahle mit dem Sender Bantiger bei Bern der letzte grosse Schweizer Sender DVB-T aus. Die letzten Lücken in Graubünden werden im August geschlossen, jene im Wallis im Oktober.
Ab 26. November keine analoge terrestrische Verbreitung mehr
Ab 26. November stellt die SRG SSR die analoge terrestrische Verbreitung praktisch in der ganzen Deutschschweiz ein. Nur im Oberwallis ist der «Switch-Over» drei Monate später. Im Tessin ist die Umstellung bereit erfolgt, in der Romandie findet sie am 25. Juni statt.
2,3 Mio Haushalte mit Kabelanschlüssen
In etwa 2,3 Mio Haushalten wird Fernsehen heute über ein Kabel empfangen, in etwa 420 000 über Satellitenschüsseln. In vielen dieser Haushalte gebe es jedoch Zweitgeräte, die über eine Dach- oder Zimmerantenne terrestrisch mit dem Fernsehsignal versorgt würden, sagte Hans Strassmann, Technik- und Informatik- Chef von SRG SSR. Zudem werden die Programme in weniger dicht besiedelten Gebieten in vielen Haushalte noch über die Antenne empfangen. Aber auch viele Junge verwendeten Antennen-Geräte.
Digitale terrestrische Verbreitung unverschlüsselt
Auch die terrestrische Verbreitung mit dem digitalen TV-Signal erfolgt laut Strassmann unverschlüsselt. Die bisherigen Antennen können weiterhin verwendet werden. Allerdings ist für ältere TV- Geräte eine so genannte Set-Top-Box nötig, die zwischen Antenne und Gerät geschaltet wird. Einfache Versionen sind für etwa 150 CHF im Handel erhältlich. Auf Computern und Laptops kann das digitale Antennenfernsehen über TV-USB-Sticks empfangen werden. Portabler Fernsehempfang sei jedoch nicht im Schnellzug möglich, betonte Strassmann: «Nur bis etwa 60 Stundenkilometer klappts.»
Bessere Bild- und Tonqualität
Durch die Digitalisierung kann eine bessere Bild- und Tonqualität geboten werden. DVB-T benötige auch weniger Sender. Dadurch wird laut Strassmann – nach der Abschaltung der Analog- Sender – der Elektrosmog und der Stromverbrauch reduziert.
Unabhängigkeit von ausländisch kontrollierten Verbreitungskanälen
Die Umstellung von terrestrischem Analog- zu Digital-TV ist gemäss Roberto Rivola vom Bundesrat verlangt worden. Im Sommer 2003 gab er der SRG SSR den Auftrag zum Aufbau eines DVB-T-Netzes. Die Schweiz braucht nach Ansicht der Landesregierung trotz guter Erschliessung durch Satellit und Kabel eine effiziente und dem neusten Stand der Technik angepasste terrestrische Versorgung. Durch die digital-terrestrische Verbreitung der TV-Programme könne die Unabhängigkeit von ausländisch kontrollierten Verbreitungskanälen garantiert werden.
Gesuche für eine DVB-T-Verbreitung
Laut Rivola könnten auch private Fernsehsender Gesuche für eine DVB-T-Verbreitung stellen. Bisher gebe es – wohl wegen der sehr hohen Kosten – keine Interessenten. SF-Chefin Deltenre wünscht sich, dass künftig auch der SF-info-Kanal digital-terrestrisch ausgestrahlt wird. Das Geld dazu sei aber nicht vorhanden. (awp/mc/gh)