Schweizer Wirtschaft gewinnt an Fahrt – Export als Motor

In der Schweiz ist 2005 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent zu rechnen, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) am Donnerstag an einer Medienorientierung bekannt gab. 2006 soll das Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) 2,1 Prozent betragen.


Export hat Schwäche überwunden

Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den letzten Monaten des vergangenen Jahres hinterlassen in diesem Jahr zunächst noch einige Bremsspuren. Mit dem Erstarken der Konjunktur in den EU- Ländern ist aber mit einer zunehmenden Dynamik zu rechnen, heisst es in den Frühjahrsprognosen. Der Export dürfte seine Schwäche überwunden haben, sagte der scheidende KOF-Leiter Bernd Schips. Im Jahresdurchschnitt ist für 2005 eine Zunahme von 2,0 Prozent, für 2006 3,0 Prozent zu erwarten.

Privater Konsum stockt noch

Während vom Aussenhandel die grösste Dynamik zu erwarten ist, stellt der private Konsum den gewichtigsten Beitrag ans Wirtschaftswachstum. Dieser legt in den kommenden zwei Jahren mit einer Rate von 1,1 und 1,2 Prozent unterdurchschnittlich, aber stetig zu. Die Teuerung bewegt sich unter 1 Prozent. Der private Konsum stockt vorderhand, obschon das real verfügbare Einkommen bis 2006 um 2,4 Prozent wächst und die Löhne um bis zu 3,2 Prozent zulegen. Demnach bleibt die Sparquote mit 17,4 Prozent auf hohem Niveau. Der staatliche Konsum verharrt in den beiden nächsten Jahren bei 1,0 Prozent.

Auswirkungen auf Arbeitsmarkt

Erstmals seit Beginn der wirtschaftlichen Erholung Mitte 2003 wirkt sich die positive Konjunkturstimmung auch auch dem Arbeitsmarkt aus. Schips erwartet für das laufende Jahr eine Abnahme der Arbeitslosenquote von 3,9 auf 3,7 Prozent und 2006 erneut einen deutlichen Rückgang auf 3,1 Prozent.

Investitionen erzeugen Schub

Positiv wird sich dabei auch eine Abschwächung in dem seit 2002 kräftig vorangetriebenen Abbau der Lager auswirken. Der Lagerabbau hatte 2 Prozent der Produktion verschlungen. Über kurz oder lang erschöpfen sich die Vorräte, und Ware muss vermehrt wieder produziert werden.
Die Investitionen ziehen mit der Konjunkturerholung an. Dabei ist vor allem im Bau mit jährlichen Zuwachsraten von 2,8 Prozent (2005) und 0,9 Prozent (2006) ein kräftiger Schub zu erwarten. Bei den Ausrüstungsinvestitionen ist ein jährliches Wachstum von 1,1 Prozent (2005) und 5,0 Prozent (2006) zu erwarten.

Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) legt der Konjunktur keine Steine in den Weg. Schips geht weiterhin von einer relativ lockeren Geldpolitik aus, auch wenn mit einem allmählichen Anstieg der Zinsen zu rechnen ist.

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