Schweizer Wirtschaft: Licht am Ende des Tunnels?
Befragt wurden Unternehmen aus der Industrie, dem Baugewerbe und einzelnen Dienstleistungsbereichen, wie die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich am Freitag in einer Mitteilung schreibt.
Negativtrend Industrie und Grosshandel abgeschwächt
Die Geschäftsentwicklung im Projektierungssektor ist nach wie vor erfreulich, aber auch die Banken konnten ? erstmals seit fast zwei Jahren ? eine positive Leistung ausweisen. Eine stagnierende Leistungserstellung meldeten dagegen das Baugewerbe, der Detailhandel und die «übrigen Dienstleistungsbranchen» (Verkehr/Information/Kommunikation, wirtschaftliche und persönliche Dienstleistungen). Die Industrie, der Grosshandel, das Gastgewerbe und die Versicherungen verzeichneten allerdings eine geringere Leistungserstellung. Der Negativtrend in der Industrie und im Grosshandel hat sich immerhin abgeschwächt.
Exportwirtschaft harrt dem Aufschwung
Die Exportwirtschaft kommt noch nicht in Schwung: Die exportorientierten Industrieunternehmen schätzen ihren Geschäftsgang schlechter ein als die binnenorientierten Firmen. Die Kapazitätsauslastung ist weiterhin niedrig: Sie verharrte auf 76.5%, obschon sich die technischen Kapazitäten der Industrieunternehmen im Berichtsquartal leicht verringerten. Eine derart tiefe Auslastung wurde zuletzt in den 1970er Jahren erreicht. Hinzu kommt, dass fast ein Drittel der Meldefirmen die technischen Kapazitäten immer noch als zu gross empfand.
Uneinheitliche Geschäftserwartungen
Die Geschäftserwartungen der Schweizer Unternehmen zeigen sich uneinheitlich. Für die nächsten Monate erwarten die Industrie, der Grosshandel und die «übrigen Dienstleistungsbranchen » nach dem Einbruch in den Wintermonaten 2008/09 nun wieder eine steigende Nachfrage. Mit einer Stagnation rechnen der Detailhandel und der Projektierungssektor. Unbefriedigend bleiben die Perspektiven für das Baugewerbe, die Banken und Versicherungen.
Projektierungssektor erholt sich rascher
Keine Entwarnung hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung kann weiterhin bei der Industrie, dem Gastgewerbe, den Banken und dem Grosshandel gegeben werden. Dank der anhaltend guten Geschäftslage sind die Beschäftigungsplanungen im Projektierungssektor positiv. Der Beschäftigungsabbau wird sich im Baugewerbe verlangsamen und auch die übrigen Dienstleistungsbranchen zeigen sich bei ihren Personalplanungen etwas optimistischer. (kof/mc/ps)