Nachdem vor einem Jahr der Gesamtarbeitsvertrag (Presse-GAV2000) aufgekündigt und damit die Sozialpartnerschaft mit den Journalistinnen und Journalisten faktisch beendet wurde, hat die Geschäftsleitung der sda nun ein eigenes Firmenreglement vorgelegt, das die Mehrheit der Redakteure ablehnt. Die Generalversammlung sda-Redaktion hat daher am Freitag der Gewerkschaft comedia und dem Berufsverband impressum den Auftrag erteilt, in Zusammenarbeit mit der Redaktionskommission Kampfmassnahmen vorzubereiten.
Firmenvertrag gefordert
«Wir werden die Geschäftsleitung zu Gesprächen einladen, ich habe aber das Gefühl, dass dabei nicht viel herauskommen wird», sagt Urs Thalmann, Zentralsekretär Berufsverband impressum, zu pressetext. Grundsätzlich sei die Regelung der sda-Geschäftsleitung «nicht so schlecht», urteilt Thalmann, allerdings sei der Vertrag nicht in Kooperation mit den Sozialpartnern entstanden und könne daher jederzeit wieder nach Gutdünken der Geschäftsleitung geändert werden. Die Generalversammlung fordert daher einen Firmenvertrag, der inhaltlich dem von der Geschäftsleitung vorgelegten Reglement entspricht, aber von den Sozialpartnern in Form eines Firmen-GAVs abgeschlossen wird.
«Der Willkür des Vorgesetzten ausgeliefert»
Umstritten ist laut Thalmann auch die im Firmenreglement vorgesehene Leistungskomponente sowie der vorgesehene Mindestlohn, der inklusive Leistungskomponente niedriger als der derzeitige GAV sei. «Die Redakteure sind bei der Leistungskomponente der Willkür des Vorgesetzten ausgeliefert. Deshalb lehnen sie eine Leistungskomponente grundsätzlich ab, insbesondere wenn diese nicht auf objektiven Kriterien beruht und Teil des Mindestlohns ist», fasst Thalmann die Forderung der 150 Redaktionsmitglieder der sda zusammen. Die Redakteure haben ihre Forderungen auf einer eigenen Website publik gemacht. (pte/mc/gh)