SEC verklagt Ex-Chef von Countrywide
Countrywide-Mitgründer Angelo Mozilo habe durch Aktiengeschäfte auf Basis vertraulicher Informationen illegale Gewinne von rund 140 Millionen Dollar (99 Mio Euro) eingestrichen, teilte die SEC am Donnerstagabend mit. Die Börsenpolizei verklagte auch zwei weitere ehemalig Topmanager: Finanzchef Eric Sieracki und den Leiter des operativen Geschäfts, David Sambol.
Bewusste Täuschung der Anleger
Alle Beschuldigten hätten die Anleger bewusst getäuscht und die Risiken des Unternehmens verheimlicht. Countrywide gilt wegen einer am Ende immer laxeren Kreditvergabe als wesentlich mitverantwortlich für die Immobilien- und Finanzkrise. Der schwer angeschlagene Finanzierer war vergangenes Jahr von der Bank of America übernommen worden. Der Name wurde inzwischen gestrichen. Mozilo und seine Kollegen hätten in den Jahren 2005 bis 2007 eine immer risikoreichere Kreditvergabe betrieben, so die SEC. Dies sei aber nicht öffentlich gemacht worden. Dazu wäre die börsennotierte Gesellschaft verpflichtet gewesen.
Mit giftigen Produkten auf Blindflug
«Das ist die Geschichte zweier Unternehmen», sagte der zuständige SEC-Direktor Robert Khuzami in Washington. Countrywide habe sich öffentlich als Finanzierer von hauptsächlich gut abgesicherten Hypotheken dargestellt, sei aber in Wirklichkeit ein zunehmend rücksichtloser Kreditgeber mit immer höheren Risiken gewesen. So habe Mozilo selbst einmal vertraulich ein Finanzprodukt von Countrywide als «giftig» bezeichnet, sagte Khuzami. Ein anderes Produkt habe der damalige Chef als so unsicher eingeschätzt, dass Counrywide nach Mozilos Worten «auf Blindflug» gewesen sei.
(awp/mc/hfu/09)