Für das nächste Jahr 2009 rechnet das Seco mit einer auf 1,3% verminderten Wachstumsrate (bisherige Schätzung 1,5%), heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Es sei dabei eher mit einer Fortsetzung des verlangsamten Wachstums zu rechnen, als mit einem starken Konjunkturrückgang, meinen die Seco-Ökonomen. Das tiefere Wachstum sei hauptsächlich auf den Wegfall der in den letzten Jahren stark positiven Aussenhaldelsbeitrags zurückzuführen. Demgegenüber dürfte die Inlandnachfrage relativ robust bleiben.
Teuerung bleibt hoch
Die Konsumententeuerung dürfte aufgrund des fortgesetzten Anstiegs der Erdölpreise in den kommenden Monaten voraussichtlich hoch bleiben. Dieser Effekt dürfte jedoch laut Seco in der Folge nachlassen und der Inflationsdruck werde infolge der nachlasenden konjunkturellen Anspannung und des erhöhten Wettbewerbsdrucks auf vielen Märkten abnehmen. Im Jahresdurchschnitt 2008 rechnen die Seco-Ökonomen mit einer Teuerung von 2,5 (1,7)%; im Jahr 2009 sollte sie wieder deutlich auf 1,3 (1,0%)% fallen.
Bald wieder mehr Arbeitslose?
Der zuletzt kräftige Berschäftigungsaufbau in der Schweiz dürfte in der Folge ins Stocken geraten. Im Jahresdurchschnitt 2008 dürfte diese zwar noch mit 2,0% wachsen. Für 2009 rechnet die Expertengruppe aber mit einem Wachstum von nurmehr 0,5%. Die Arbeitslosenquote dürfte sich 2008 im Jahresdurchschnitt auf 2,5% belaufen und 2009 geringfügig auf 2,6% ansteigen.
Unsichere Finanzmarktentwicklung
Ein grosser Unsicherheitsfaktor für die schweizerischen Konjunkturperspektiven bleibe die Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten. Zwar scheine sich die Lage seit März etwas beruhigt zu haben, von einer nachhaltigen Entspannung könne aber noch nicht die Rede sein. So könnten die dämpfenden Effekte der Finanzmarktkrise noch verstärkt werden, etwa durch die in vielen Länder restiktiver gewordenen Kreditkonditionen der Banken. Daneben sei auch nicht auszuschliessen, dass die Erdölpreise noch weiter deutlich ansteigen werden. (awp/mc/ps)