seco: Konsumentenstimmung bleibt gut
«Die gute Konsumentenstimmung bleibt auf sehr hohem Niveau», sagte Bruno Parnisari vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Dienstag zur jüngsten Umfrage bei rund 1100 Haushalten. So stieg die Konsumentenstimmung im April von 17 auf 20 Punkte und liegt damit in etwa auf dem Stand vom April 2001.
Keine signifikante Zunahme
Es handle sich gegenüber dem Wert von Anfang 2007 jedoch nur um eine leichte und nicht signifikante Zunahme, relativierte Parnisari. Seit gut einem Jahr befinden sich indes die zur Ermittlung der Konsumentenstimmung zu Grunde liegenden Indizes über dem langjährigen Durchschnittswert.
Wirtschaftslage mit 48 Punkten besser eingeschätzt
So schätzen die befragten Haushalte die vergangene Wirtschaftslage mit 48 Punkten besser ein als im Januar (44 Punkte). Die Einschätzung ihrer finanziellen Lage in den kommenden zwölf Monaten entwickelte sich von 8 auf 11 und jene der vergangenen zwölf Monaten veränderte sich von 0 auf 1 Punkte.
Indikatoren entwickelten sich positiv
Auch einige Indikatoren, welche nicht direkt in die Berechnung der Konsumentenstimmung einfliessen, entwickelten sich positiv: Die Einschätzung über die kommende Wirtschaftsentwicklung verbesserte sich von 26 auf 31 Punkte, und ihren Arbeitsplatz stufen die Leute als deutlich sicherer ein (Zunahme von -39 auf -27 Punkte). «Die Entwicklung der Konsumentenstimmung ist sehr eng mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt verbunden», sagte Parnisari. Die Arbeitslosigkeit sei weiter gesunken, dies spürten die Leuten in ihrem Umfeld.
Pessimistischer als 2001
Im Vergleich zum April 2001 sind die Haushalte aber immer noch viel pessimistischer: Damals lag der Index der Arbeitsplatzsicherheit bei +1 Punkten bei einer Arbeitslosenquote von 1,7 Prozent. Im April 2007 lag die Quote mit 2,9 Prozent dagegen klar höher.
Spar-Index stieg um nur 2 Punkte
Mehr sparen können die Haushalte im Vergleich zum Januar ebenfalls nicht, dieser Index stieg lediglich von 42 auf 44 Punkte. Auch grössere Anschaffungen wie Haushaltgeräte, Möbel oder Autos werden auf die lange Bank geschoben: Dieser Index verschlechterte sich stark von -7 auf -14 Punkte. «Die finanzielle Lage der Haushalte hängt von der Entwicklung der Löhne und anderen Einkommensquellen ab», sagte Parnisari. Dies im Gegensatz zu einer weniger starken Korrelation zwischen der Lohnentwicklung und der Konsumentenstimmung.
Löhne kaum gestiegen
Die Löhne sind in der Schweiz 2006 trotz boomender Wirtschaft kaum gestiegen. Letztes Jahr verdienten die Arbeitnehmenden in der Schweiz im Schnitt teuerungsbereinigt lediglich 0,1 Prozent mehr, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) Ende April mitgeteilt hatte.
Konsumentenstimmung soll auf hohem Niveau bleiben
Das SECO geht davon aus, dass die Konsumentenstimmung auf hohem Niveau bleibt. Einen weiteren Anstieg werde es aber nicht mehr unbedingt geben, sagte Parnisari. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass die Konsumenten sehr schnell auf besondere Ereignisse wie Terroranschläge oder steigende Erdölpreise reagierten. (awp/mc/ar)