SECO: Prognose für das BIP-Wachstum für 2007 auf 2,0 (1,7)% erhöht

Dies teilte das Seco am Donnerstag mit. Angesichts eines weiterhin relativ freundlichen weltwirtschaftlichen Umfeldes und der robusten Inlandkonjunktur dürfte das Wachstum dieses Jahr etwas stärker als bislang erwartet ausfallen, heisst es. Die jüngsten Konjunkturindikatoren deuteten jedenfalls darauf hin, dass das langsamere weltwirtschaftliche Wachstumstempo in den nächsten Quartalen anhalten werde, ohne jedoch in einen eigentlichen Abschwung zu münden.


Beschäftigungswachstum hat weiter an Dynamik und Breite gewonnen
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich in der Schweiz u.a. erheblich verbessert, meint das Seco. Die Beschäftigung habe im 4. Quartal 2006 stark zugelegt und im Jahresverlauf habe das Beschäftigungswachstum weiter an Dynamik und Breite gewonnen. Für 2007 könne mit einer weiteren Zunahme gerechnet werden (+1,5% im Jahresdurchschnitt). Für 2008 hingegen sollte das Beschäftigungswachstum tiefer ausfallen (+0,4%). Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote betrug im Februar 2007 3% und könnte laut Seco bereits im Frühling 2007 unter diesem Wert liegen. Im Jahresdurchschnitt erwartet die Expertengruppe eine Quote von 2,8% für 2007 und 2,6% für das Jahr 2008.


Höhere Unsicherheit an den Aktienmärkten
Die Konjunkturrisiken lägen andererseits insbesondere in möglichen stärkeren Schwankungen an den internationalen Finanzmärkten, so das Seco. So könne eine abrupte und ausgeprägte Auflösung von Carry Trade Geschäften eine rasche Erstarkung des Franken bewirken. Des weiteren sei seit Ende Februar an den Aktienmärkten eine höhere Unsicherheit festzustellen. Falls sich hieraus eine längere Börsenbaisse entwickeln würde, könnte dies die Weltkonjunktur beeinträchtigen, etwa durch negative Vermögenseffekte auf Konsum und Investitionen. Hinzu kämen negative Auswirkungen auf die Wertschöpfung der Banken, was für die Schweiz spürbar wäre, da der Finanzsektor in den letzten Jahren überdurchschnittlich stark zum BIP-Wachstum beigetragen habe.


Personenfreizügigkeit verstärkt Zuwanderung gut qualifizierter Arbeitskräfte
Andererseits sieht das Seco auch positive Risiken. So könnte die Schweizer Wirtschaft im Zuge einer weiterhin günstigen Entwicklung des Arbeitsangebots 2007 und 2008 stärker als erwartet wachsen, meinen die Bundesökonomen. So führe die Personenfreizügigkeit mit der EU zu einer verstärkten Zuwanderung gut qualifizierter Arbeitskräfte. Dies könnte vorübergehend das Potenzialwachstum der Schweizer Wirtschaft erhöhen. Allerdings sei es wichtig darauf hinzuweisen, dass die Migration von Fachkräften in erheblichem Mass auch von der Konjunkturlage abhängig sei, heisst es.


(awp/mc/hfu)

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