Serono: Volumen der Merck-Kapitalerhöhung am unteren Ende der Erwartungen

Die Merck-Familie werde sich mit rund 1,02 Mrd EUR an der Kapitalerhöhung beteiligen, teilte das im MDAX notierte Unternehmen am Sonntagabend in Darmstadt mit. Über die Ausgabe von fast 13,3 Mio Aktien sollen rund 1,035 Mrd EUR eingenommen werden. Den Kommanditaktionären werden dabei 7,08 Mio Stück zu je 78 EUR über ein Bezugsrecht im Verhältnis von 29 zu 4 angeboten.


Finanzierung teils über Kapitalerhöhung
Merck hatte angekündigt, den bis 10,6 Mrd EUR teuren Kauf des Schweizer Biotechnologieunternehmens Serono zum Teil über eine Kapitalerhöhung finanzieren zu wollen. Dabei wurde ein Volumen von 2 bis 2,5 Mrd EUR genannt. Neben der Kapitalerhöhung und Krediten könnte die Akquisition Seronos über den Verkauf der Generika-Sparte finanziert werden. Derzeit prüft Merck dies als eine «strategische Option». Das Ergebnis der Prüfung solle im ersten Quartal bekannt gegeben werden. Als möglicher Verkaufserlös wurde in Kreisen zuletzt mehr als vier Mrd EUR genannt.


Marktwert des Streubesitzes
Durch die Kapitalerhöhung werde der über die Merck OHG gehaltene Anteil der Familie an dem Unternehmen von rund 73 % auf etwa 70 % sinken. Der Anteil der Kommanditaktionäre an der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) werde dementsprechend auf rund 30 % steigen. Nach der Kapitalerhöhung wird es rund 64,6 Mio Aktien der Merck KGaA geben. Bereinigt um den rechnerischen Wert des Bezugsrechts und gemessen zum Freitagskurs ergibt sich damit ein Marktwert des Streubesitzes von etwas mehr als 5,5 Mrd EUR. Damit steigen die Chancen Mercks auf einen Aufstieg in den DAX .


Preis von 78 EUR je Stückaktie garantiert
Die Altaktionäre können ihre Bezugsrechte über die 7,08 Mio Aktien voraussichtlich zwischen dem 24. Januar und 6. Februar ausüben, hiess es. Der Bezugsrechtshandel solle am gleichen Tag beginnen und am 2. Februar enden. Die nicht bezogenen Aktien sowie übrigen 6,2 Mio Aktien werden im Rahmen einer Privatplatzierung am Markt verkauft. Die Konsortialbanken unter Führung der Deutschen Bank, Citigroup und Goldman Sachs garantieren dabei einen Preis von 78 EUR je Stück. Die Handelsaufnahme der neuen Aktien solle am 7. Februar erfolgen. Sie sind ab dem Geschäftsjahr 2006 voll dividendenberechtigt. (awp/mc/ab)

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