Das bedeutet, dass sich am Abend durchschnittlich 43,9% aller Fernsehkonsumenten in der Deutschschweiz für eine SF-Sendung entschieden.
Gutes Resultat dank UEFA EURO 2008 und Olympia
Wie Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre vor den Medien ausführte, seien diese guten Ergebnisse in erster Linie auf die Euro 2008 und die Olympischen Spiele in China zurückzuführen. Vor allem die Euro 2008 bescherte den SF-Sendern gute Quoten: Im Durchschnitt verfolgten 986 000 Schweizerinnen und Schweizer die Live-Übertragungen, dies entspricht einem Marktanteil von 54,8%.
Im Spätprogramm zugelegt
Zugelegt hat SF auch beim Spätabendprogramm (+1,9% Marktanteil), was Deltenre vor allem auf die Satiresendung «Giacobbo/Müller» und die Politsendung «Arena» zurückführt, die seit der Neukonzipierung Ende August 3% Marktanteil zulegte.
Starke Konkurrenz
Sie sei stolz darauf, dass SF den Marktanteil über die Jahre mehr oder weniger habe halten können, sagte Deltenre. «Wenn man bedenkt, dass immer mehr Sender empfangbar sind, ist dies eine sehr gute Leistung.» An vergangene Erfolge anzuknüpfen werde aber immer schwieriger. «Die Konkurrenz ist stark», sagte sie. Als Beispiel nannte sie etwa den Schweizer Privatsender «3+» mit seiner erfolgreichen Verkupplungs-Show «Bauer, ledig, sucht…» sowie die RTL-Gruppe, welche in der Schweiz bereits 16,4% Marktanteil besitzt.
«Tag und Nacht» gefloppt
Als «Flop» des Jahres 2008 bezeichnete Deltenre die Eigenproduktion «Tag und Nacht», die beim Publikum durchfiel und bis zu ihrer Absetzung im Sommer ins sonntägliche Vorabendprogramm verschoben wurde. «Dass es den Leuten nicht gefallen hat, schmerzt natürlich», sagte sie. «Leider weiss man im Voraus nie, was ankommt und was nicht. Es hätte genausogut auch klappen können.» Die Serien-Eigenproduktion sei damit aber nicht gestorben. Eine Projektgruppe sei momentan daran, ein Nachfolgekonzept zu erarbeiten. «Wir wollen Serien produzieren, solange wir es finanzieren können.» Der Zeitpunkt sei allerdings noch offen.
Werbeeinnahmen bestenfalls auf Vorjahresniveau
Es werde finanziell härter, sagte Deltenre weiter. Die Werbeeinnahmen würden 2009 im besten Fall stagnieren, wenn nicht gar deutlich zurückgehen. Weil sich zudem immer mehr Nutzer die Sendungen im Internet anschauen würden und Werbeblöcke dort nicht möglich seien, gerate SF auch dort zunehmend unter Druck.
Fusion von SF und Radio DRS wird vorangetrieben
Als direkte Folge des Kostendrucks werde man die geplante Fusion von SF und Radio DRS deshalb weiter vorantreiben. «Ein Zusammenrücken von Radio und Fernsehen macht aber nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen Sinn, sondern bietet auch eine grosse Chance», so Deltenre weiter. Es versetze die Mitarbeitenden in die Lage, ein noch vielseitigeres Angebot zu produzieren.
Mediennutzung wird multimedialer
Die Mediennutzung werde mit Mobiltelefonen, Podcasts und On-Demand-Angeboten zunehmend multimedial. Die Sendung «Giacobbo/Müller» vom 1. Februar 2009 beispielsweise hätten sich über 20% der 518’000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf Youtube, als Podcast, über Zattoo oder als Video auf der Website des Schweizer Fernsehens angesehen. An diesen Veränderungen wolle man weiterhin teilhaben, um die jungen Nutzer nicht zu verlieren. Als Konsequenz dieser Entwicklung müssten auch Radio und Fernsehen zunehmend miteinander vernetzt werden. (awp/mc/pg/25)