SGB-Präsident Paul Rechsteiner gegen «1000-Franken-Jobs»

Hasler hatte sich am Montag in der «Neuen Zürcher Zeitung» für so genannte Teillohn-Jobs stark gemacht. Dieses Modell war unter anderem von der grünen Zürcher Sozialvorsteherin Monika Stocker ins Gespräch gebracht worden.


Zürcher Modell
Die Stadt Zürich will mit Teillohn-Jobs die Intergration Sozialhilfeabhängiger in den Arbeitsmarkt fördern. Das Zürcher Modell sieht vor, dass die Teilnehmenden – je nach ihrer Produktivität – einen Lohn zwischen 1600 und 3200 Franken erhalten. 1000 Franken zu diesem Lohn steuert die Stadt bei.


«Ich bin dagegen»
«Ich bin dagegen, dass ein Vollzeitjob nicht mehr als 1000 Franken wert sei», sagte Rechsteiner in einem am Mittwoch in der «Mittelland Zeitung» erschienenen Interview. Wenn Betriebe, die Billigarbeitskräfte beschäftigten, beim Staat die hohle Hand machen dürften, würden sie es auch tun. Ältere arbeitslose Sozialhilfebezüger sollten laut Rechsteiner eine «anständige Frühpensionierung» erhalten. Bei jungen Leuten in derselben Lage müsse die öffentliche Hand dafür sorgen, dass alle auch in schwierigen Zeiten die Möglichkeit einer Lehre erhielten.


Nichts gegen die Förderung der Wiedereingliederung
Er habe nichts gegen die Förderung der Wiedereingliederung, sagte Rechsteiner. Die Gewerkschaften unterstützten entsprechende Projekte im sekundären Arbeitsmarkt. Als Beispiel nannte er die Stiftung für Arbeit im Kanton St. Gallen, in der die Sozialpartner vertreten sind. In diesem Fall zahle die Stiftung den Lohn aus, sagte Rechsteiner. Sie sorge auch dafür, dass durch ihre Tätigkeit keine Arbeitsplätze konkurriert würden. Diese Rolle könne auch der Staat übernehmen.


«Lohndrückerei»
Bei Lohnzuschüssen müsse man aber vorsichtig sein. Es gehe nicht an, dass mit vermeintlich wohltätigen Argumenten auf Kosten der Steuerzahler Lohndrückerei betrieben werde. (awp/mc/gh)

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