SGB wächst wieder: Erstmals über 100’000 Frauen
Dies teilte die nach eigenen Angaben mit Abstand grösste gewerkschaftliche Dachorganisation der Schweiz am Donnerstag mit.
Hohe Gewichtung von Gleichstellungsanliegen
1980 verzeichnete der SGB knapp 55’000 weibliche Mitglieder, 1990 gut 56’000, im Jahr 2000 knapp 80’000. Die zwei letzten Jahrzehnte waren von einem regelmässigen Wachstum der weiblichen Mitgliedschaft geprägt. Die markante Zunahme spiegle nicht nur die höhere Erwerbsquote der Frauen, sondern sei gleichzeitig Ausdruck langjährigen gewerkschaftlichen Aufbaus und der hohen Gewichtung der Gleichstellungsanliegen (Lohngleichheit, Vereinbarkeit Beruf-Familie), heisst es in der Mitteilung weiter.
Unia steigert Mitgliedszahl
Ein grosser Teil des Wachstums ist durch die Assoziierung der Genfer Gewerkschaft SIT bedingt. Gleichzeitig konnten jedoch letztes Jahr 7 Verbände (Unia, VPOD, AvenirSocial, SSM, SMV, SBKV, New Wood) bei den Mitgliedern zulegen. Ein Jahr zuvor war eine positive Mitgliederentwicklung nur bei 3 Verbänden zu verzeichnen gewesen. Die Unia, die klar grösste Gewerkschaft in der Schweiz, hat zum ersten Mal seit ihrer Gründung vor 4 Jahren die Mitgliederzahl leicht gesteigert. Bei den übrigen 9 Gewerkschaften haben die meisten den Mitgliederrückgang gegenüber dem Vorjahr abmildern können. Der SEV etwa meldet bei den Aktiven im vergangenen Jahr eine Zunahme.
Lohn der Arbeit
Die Aufbauprojekte und die konsequente Verteidigung der Mitgliederinteressen beginnen sich somit auszuzahlen. Diese Entwicklung ist besonders erfreulich, denn in den vergangenen Krisen hatten die Gewerkschaften, bedingt durch Stellenabbau und mangelnde stabile Berufsorientierung, jeweils mehr Austritte als Eintritte zu verzeichnen. Der Beitritt der branchenübergreifend tätigen Genfer Gewerkschaft SIT belegt die Wirksamkeit des Öffnungskurses, den der SGB seit der Jahrtausendwende eingeleitet hat. Der SGB hat seither mit dem SIT den 9. Verband neu als Mitglied gewonnen. Gut 45’000 Mitglieder, vor allem aus den Bereichen Banken, Bundesverwaltung, Sozialwesen, Kultur und Ausbildung sind so neu zum SGB gestossen. Der neue Beobachterstatus des SBK (Gesundheitsbereich) zeigt, dass der SGB diesen Öffnungskurs weiter entschlossen verfolgt. (sgb/mc/ps)