SGS: Halbjahres-Ergebnis unter Erwartungen – Ausblick bestätigt
Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode um gut 1% zu auf 2’327 Mio CHF, organisch waren es +6%. Neun der zehn Business Units erzielten ein organisches Wachstum, wobei die Performance der Bereiche «Consumer Testing», «Agricultural», «Industrial» und «Governments and Institutions Services» mit einem Wachstum von +10% beachtenswert gewesen sei, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Einzig im Bereich «Minerals Services» fiel der Umsatz, und zwar um gut 8% auf vergleichbarer Basis.
Gewinn rückläufig – a.o. Einnahmen im Vorjahr
Das operative Ergebnis (EBIT) vor ausserordentlichen Faktoren stieg um knapp 2% auf 376 Mio CHF (nach ausserord. Faktoren 361 Mio), die entsprechende Marge erreichte 16,2 (16,1)%. Der Reingewinn sank um 33% auf 255 Mio CHF, wobei im Vorjahreswert 113 Mio CHF ausserordentliche Einnahmen aus einem Rechtsstreit mit den Philippinen enthalten waren. Im Berichtssemester wurden zudem ein Aufwand von 9 Mio CHF im Zusammenhang mit einem Arbeitsplatzabbau verbucht. Ohne ausserordentliche Faktoren blieb der Reingewinn im Vergleich zum Vorjahr mit 264 (265) Mio CHF praktisch unverändert.
Analysten-Schätzungen verfehlt
Mit dem publizierten Zahlenkranz hat SGS die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) relativ klar verfehlt. Diese hatten mit einem Umsatz von 2’445 Mio, einem EBIT von 396 Mio und einem Reingewinn von 282 Mio CHF gerechnet.
«Herausforderndes Umfeld»
Für den weiteren Jahresverlauf geht der Konzern von einem anhaltend herausfordernden Umfeld aus, bestätigt aber frühere Prognosen. Demnach strebt das Unternehmen im Gesamtjahr weiter ein organisches Wachstum unter 10% sowie operative Margen auf dem letztjährigen Niveau (16,8%) an.
Auch Langfristziele bestätigt
Eine Verbesserung im zweiten Halbjahr sieht der Konzern im Bereich «Minerals Services». Die Margen, die im ersten Halbjahr auf 14,1 (von 19,3)% fielen, sollten sich aufgrund von Kostenanpassungen ab zweitem Semester wieder verbessern. Die Märkte in diesem Segment dürften im zweiten oder dritten Quartal die Talsohle erreichen, hiess es. CEO Chris Kirk hat vor den Medien in Genf auch die langfristigen Ziele bestätigt. Er sieht den Konzern auf gutem Weg, diese auch im aktuell schwierigen Marktumfeld zu erreichen. SGS strebt dementsprechend weiterhin ein EPS-Ziel von mindestens 105 CHF bis zum Jahr 2011 an, sagte er.
Möglichkeiten für Akquisitionen
Auch an der Akquisitionsfront möchte der Konzern bald wieder aktiver werden, hat er doch im ersten Semester lediglich eine kleinere Übernahme vermelden können. Man bewege sich weiter in einem sehr fragmentierten Umfeld, war Möglichkeiten für Akquisitionen biete, und SGS wolle die Kaufinitiativen auch wieder aufnehmen, sobald sich das wirtschaftliche Umfeld stabilisiere, hiess es. Laut Kirk versprechen die potenziellen Übernahmekandidaten oft mehr, als sich in den Büchern dann verifizieren liess. Man müsse dann nachverhandeln oder die Übernahmepläne aufgeben.
Aktie sehr schwach
Die SGS-Aktie geriet von Beginn weg unter Druck und notiert am frühen Nachmittag in einem sehr festen Gesamtmarkt 5,1% tiefer bei 1’237 CHF. Die Analysten zeigten sich vom Resultat mehrheitlich enttäuscht. Aufgrund von Aussagen des Management nach den ersten Monaten und den insgesamt sehr soliden Ergebnissen und ermutigenden Ausblicken von Mitbewerbern wie Intertek oder Bureau Veritas habe der Markt ein höheres organisches Wachstum erwartet, hiess es etwa. Andere meinten, die Bestätigung der Jahresprognosen sei zwar beruhigend, scheine aber zunehmend etwas ambitiös. (awp/mc/pg/02)