SGS steigert Reingewinn im 1. Halbjahr um +23,6% auf 215 Mio. Franken
Das operative Ergebnis lag bei 302 (235) Mio CHF, entsprechend einer operativen Marge von 16,4 (15,1)%. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 215 (174) Mio CHF, wie der Warenprüfkonzern mitteilte. Im Anstieg des operativen Ergebnisses von 67 Mio CHF auf 302 Mio CHF ist ein ausserordentlicher Ertrag von netto 21 Mio CHF enthalten, wie SGS in der Mitteilung festhält.
Analystenschätzungen deutlich übertroffen
Mit dem publizierten Zahlenkranz hat SGS die Marktschätzungen der Analysten klar übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1’799 (Bandbreite 1’782 – 1’830) Mio CHF, für das operative Ergebnis bei 281 (269 – 290) Mio CHF und für den Reingewinn bei 207 (195 – 215) Mio CHF.
In den Bereichen Consumer Testing, Minerals, Systems & Services Certification sowie Oil/Gas/Chemicals Services erzielte SGS ein Umsatzwachstum von über 13% im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode.
Nettoinvestitionen ins Anlagevermögen
Die Steuerrate liege mit 24,2% im Rahmen der Erwartungen von SGS für das Gesamtjahr 2006. Den Cashflow aus dem operativen Geschäft beziffert der Konzern auf 214 Mio CHF, was im Vorjahresvergleich einer Steigerung von 74 Mio CHF entspricht. Dieser Zufluss an Cash zuzüglich der bereits vorhandenen liquiden Mittel verwendete SGS eigenen Angaben zufolge für Nettoinvestitionen ins Anlagevermögen (104 Mio CHF), eine Ausschüttung an die Aktionäre (383 Mio CHF) sowie für Zukäufe (190 Mio CHF; exkl. Verkäufe 139 Mio CHF). Die Cash-Position der Gruppe verminderte sich auf 235 (521) Mio CHF.
Mittelfristige Zielsetzungen bestätigt
SGS hat die im letzten November neu kommunizierten, mittelfristigen Zielsetzungen bestätigt. Demnach soll bis zum Jahr 2008 ein Umsatz von 5 Mrd CHF, eine operative Marge von 17% und ein Gewinn pro Aktie (EPS) von 80 CHF erzielt werden. Für den Rest des laufenden Jahres 2006 geht SGS von einer weiteren Verbesserung der operativen Leistung aus.
In fast allen zehn Divisionen Umsatz und Ertrag gesteigert
Insgesamt wurde in neun von zehn Bereichen der Umsatz und in acht von zehn Sparten der operative Ertrag gesteigert. Den Umsatzrückgang von rund 30% auf 83,3 (VJ 119,5) Mio CHF bei Trade Assurance Services erklärt der Warenprüfkonzern mit dem erwartungsgemässen Wegfall von Aufträgen bezüglich Vorverschiffungsinspektionen in Nigeria und Venezuela. Die operative Marge sank deutlich auf 13,7 (21,7)%; dies sei eine Folge von entgangenen Gewinnen auf gestoppten Verträgen sowie Start-up-Kosten neuer Geschäftsinitiativen. Trotz dieser Entwicklung sei der Bereich bei der Lancierung neuer Produkte erfolgreich gewesen.
Umsatzplus von 22,4 % bei Oil, Gas & Chemicals Services
Im grössten Bereich – den Oil, Gas & Chemicals Services – steigerte SGS den Umsatz um 22,4% (organisch +13,4%) auf 374,3 Mio CHF und die operative Marge auf 13,9 (13,0)%. Neue geografische Regionen, die in die Versorgungskette eintraten, hätten das Geschäft positiv beeinflusst, heisst es hierzu. Mit Consumer Testing Services generierte SGS einen Umsatz von 283,4 (214,2) Mio CHF und eine operative Marge von 22,8 (21,7)%. Das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis sei vorwiegend in China, Hong Kong, Ostasien und Südostasien erzielt worden, dies getrieben durch Aufträge aus Westeuropa, Japan und den USA.
Beständige Nachfrage nach Mineral, Edelmetall und Gold
Im Bereich Industrial Services stagnierte die operative Marge bei einem um 14,7% gesteigerten Umsatz auf 13,1%. SGS erklärt dies primär mit Restrukturierungskosten im Nordamerikageschäft und im Projektemix sowie mit Start-up-Kosten in Asien. Mit Mineral Services setzte SGS in der Berichtsperiode gut 30% (organisch +18,1%) mehr um als im ersten Semester 2005, wobei die Marge deutlich auf 16,7 (15,4)% verbessert wurde. SGS berichtet von positiven Handelsbedingungen, da die Nachfrage nach Mineral, Edelmetall und Gold beständig geblieben sei.
Verhaltener entwickelte sich das Geschäft mit Environmental Services. Während der Umsatz auf 125,0 (110,9) Mio CHF anstieg, sank die operative Marge auf 9,0 (10,0)%. SGS spricht in diesem Zusammenhang von schwierigen Handelsbedingungen in Zentraleuropa im ersten Quartal bedingt durch das sehr kalte Wetter. Und der Margenrückgang basiere auf rückläufigen Volumen. (awp/mc/pg)