Betroffen sind vor allem Shells Kernstandorte in den Niederlanden, Grossbritannien und den USA. Im Vorjahr hatte Shell im dritten Quartal noch 10,9 Milliarden Dollar verdient. Als Hauptursache des erneuten Rückgangs nannte Konzernchef Peter Voser die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise. «Wir sehen zwar einige Anzeichen dafür, dass die Energienachfrage wieder anzieht und die Ölpreise steigen, jedoch bleiben die Aussichten sehr unsicher und wir erwarten keine rasche Erholung», sagte er.
Dividende wird erhöht
Das Quartalsergebnis lag allerdings leicht über den Erwartungen der Marktanalysten. Pro Aktie zahlt Shell für das dritte Quartal eine Dividende von 0,42 Dollar, was einer Steigerung um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die operativen Kosten wurden in den ersten neun Monaten des Jahres um eine Milliarde Dollar gesenkt, teilte Voser mit. Shell unternehme weitere Schritte, um in den kommenden Jahren wieder ein Wachstum zu erreichen.
Shell im Einklang mit der Konkurrenz
Shell kämpft wie die gesamte Ölindustrie mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Die Preise für Öl und Gas liegen derzeit deutlich unter den Rekordmarken von 2008, was den Gewinn der Konzerne einbrechen lässt. Das europäische Schwergewicht BP hatte am Dienstag einen Rückgang von 50 Prozent gemeldet, am Mittwoch der US-Gigant ConocoPhillips sogar einen Einbruch von 71 Prozent. Der italienische Energiekonzern Eni verbuchte einen um 57,8 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro gesunkenen Überschuss. Auch für den weltgrössten Ölkonzern ExxonMobil, der ebenfalls an diesem Donnerstag Zahlen vorlegt, haben Analysten erhebliche Einbussen vorausgesagt. (awp/mc/ps/10)