Siegfried rutscht in die roten Zahlen

Mit 22.3 Millionen Franken ist der operative Cashflow erneut deutlich positiv. Dies teilte das im Bereich Life Science tätiges Unternehmen am Donnerstag mit. Das operative Ergebnis (EBIT) von 12.3 Millionen Franken enthält diverse Sonderfaktoren, wie auch der Reinverlust von ? 74.8 Millionen, welcher durch Wertberichtigungen auf Anlagen und Goodwill geprägt ist. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 2.10 Franken pro Aktie vor (Vorjahr 4.20 Franken).


Restrukturierung und Wertberichtigungen
Mit einer Wertberichtigung von 97 Millionen Franken auf den Anlagen und der vollständigen Abschreibungen aktivierter Goodwillpositionen entlastet Siegfried die Erfolgsrechungen der nächsten Jahre nachhaltig um 7 Millionen Franken. Diese Wertberichtigungen führten im Geschäftsjahr 2008 zu einem Reinverlust von 74.8 Millionen Franken. Der Eigenfinanzierungsgrad ist mit 65.8% aber weiterhin sehr hoch.


Einsparungen von 20 Millionen Franken jährlich
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung betrachten das Ergebnis als unbefriedigend und haben deshalb im Herbst 2008 das umfassende Restrukturierungsprojekt «Deliver» gestartet. Im Zentrum stehen Kosteneinsparungen, welche zu einem grossen Teil auf besseren Prozessen, einfacheren Strukturen und kürzeren Durchlaufzeiten beruhen. Siegfried will mit «Deliver» ab dem Geschäftsjahr 2010 nachhaltig rund 20 Millionen Franken jährlich einsparen.


Division Siegfried Actives
Die Division Siegfried Actives musste wegen zwei grossen Aufträgen, die aufgrund fehlender Zulassung ins nächste Geschäftsjahr verschoben wurden, einen Umsatzrückgang von 13 Prozent auf 191.6 Millionen Franken in Kauf nehmen. Die EBITDA-Marge erreichte 13.4 Prozent. Gegen Ende des Geschäftsjahres 2008 konnte mit einem forschenden Pharmaunternehmen ein umfassender Belieferungsvertrag abgeschlossen werden. Die Markteinführung von Standard-Wirkstoffen, die auf Opiate-Basis beruhen, ist in Europa positiv verlaufen. In den Vereinigten Staaten ist ein erster Belieferungsvertrag abgeschlossen worden.


Division Siegfried Generics
Mit Verkäufen und Lizenzeinnahmen von 97.1 Millionen Franken erzielte die Division Siegfried Generics ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. Angesichts des unsicheren Marktumfelds und des enormen Preisdrucks liegt dieser Umsatz deutlich über den Erwartungen. Zurzeit baut Siegfried Generics eine neue Pipeline auf, welche auf anspruchsvolleren Technologien beruht. Im Geschäftsjahr 2008 hat Siegfried rund 12 Millionen Franken in den Aufbau der Inhalationstechnologie für generische Asthma-Produkte investiert und angesichts der frühen Phase des Projekts vollständig der Erfolgsrechnung belastet. Über den Jahreswechsel wurde das Projekt einer umfassenden Due Diligence unterzogen. Auf der Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse werden erste Tests des klinischen Programms vorbereitet.


Dividende
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 2.10 Franken (Vorjahr 4.20 Franken) pro Aktie.


Ausblick
Die Division Siegfried Actives erwartet im laufenden Geschäftsjahr ein deutliches Umsatzwachstum, hauptsächlich basierend auf steigenden Verkäufen im Bereich Exklusiv-Synthese. Dies wird sich ? zusammen mit dem markant tieferen Abschreibungsbedarf ? auch positiv auf das operative Ergebnis der Division auswirken. Bei der Generika-Division wird wegen der Unberechenbarkeit des deutschen Generika-Marktes auf eine Prognose verzichtet. Insgesamt geht die Siegfried Gruppe von einem leichten Umsatzwachstum aus. Das operative Ergebnis wird wegen steigender Auslastung bei Siegfried Actives und tieferen Abschreibungen sowie ersten Kostenreduktionen aus dem Restrukturierungs-Projekt «Deliver» insgesamt besser ausfallen. (siegfried/mc/ps)

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