Der Umsatz für die Division Actives verminderte sich auf 133,0 (154,7) Mio CHF (-14% bzw. -7,1% in LW), jener für den Bereich Generics stieg dagegen auf 80,5 (73,0) Mio CHF (+10,2% bzw. +11,2% in LW), wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit hat Siegfried die Erwartungen verfehlt. Von AWP befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Gesamtumsatz von 233,2 Mio CHF gerechnet. Den Umsatz für die Division Actives sahen die Experten bei 149,1 Mio CHF und jenen für die Division Generics bei 84,0 Mio CHF.
Verzögerung bei Zulassung von Wirkstoffen
Die Verkäufe der Division Actives, welche pharmazeutische Wirksubstanzen sowie Zwischenstufen entwickelt und herstellt, waren unter anderem wegen der Dollar-Schwäche rückläufig, wie es weiter heisst. Zusätzlich musste der Produktionsbeginn für zwei wichtige Wirkstoffe wegen Verzögerungen bei der Zulassung durch die amerikanische Regulierungsbehörde FDA ins nächste Geschäftsjahr verschoben werden. Bei den Entwicklungsprojekten spürt die Division ausserdem, die «anspruchsvolle Situation auf den Finanzmärkten». Kleinere Firmen, die ihre Produkte bei Siegfried in der Entwicklung hätten, konzentrierten sich wegen knapperen Mitteln auf ihre am weitesten fortgeschrittenen Projekte und setzten für die Entwicklung ihrer Nachfolgeprojekte weniger Ressourcen ein, so die Pharmagruppe.
Kundennachfrage im 3. Quartal erfreulich
Siegfried bezeichnet Kundennachfrage und Bestellungseingang bei der Division Actives im dritten Quartal aber als erfreulich. Deshalb erwartet die Gruppe für 2009 wieder einen höheren Umsatz und eine bessere Auslastung.
Division Generics über den Erwartungen
Als über den Erwartungen liegend bezeichnet die Gruppe das Ergebnis der Division Generics. Dieser Bereich habe von einer mengenmässig höheren Nachfrage auf dem europäischen Generika-Markt profitiert. Die anstehenden Tendergeschäfte der deutschen Krankenkassen hätten aber zu grosser Verunsicherung bei den Kunden in diesem für Siegfried wichtigsten Markt geführt, heisst es. Das Unternehmen geht daher davon aus, dass die Tendergeschäfte den Preisdruck noch verstärken werden.
Profitabilität soll verbessert werden
Siegfried will in den nächsten Monaten vor allem die Profitabilität verbessern. Nachdem mit dem vor zwei Jahren gestarteten Projekt «Operational Excellence» die Prozesse innerhalb der Gruppe neu gestaltet worden seien, soll nun die Führungsstruktur weiter vereinfacht werden. Die Siegfried Gruppe erwartet aus diesen Massnahmen wie auch aus der steigenden Kundennachfrage bei Actives einen «substantiellen Beitrag» an die Verbesserung des Ergebnisses im Geschäftsjahr 2009.
Ausblick für 2008 reduziert
Für das laufende Geschäftsjahr aber hat Siegfried den bisherigen Ausblick reduziert. Neu wird mit einem Umsatzminus in Schweizer Franken gerechnet sowie mit einer EBIT-Marge von 5 bis 8%. Zuvor rechnete Siegried mit einem Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich sowie mit einer operativen Marge knapp unter 10%.
Schwierige Marktbedingungen im kommenden Jahr
Für das Jahr 2009 erwartet Siegfried «schwierige» Marktbedingungen für die Division Generics. Die Auftragsverschiebungen und der positive Bestellungseingang bei Siegfried Actives sowie die Einsparungen aus dem Projekt Operational Excellence würden sich dafür positiv auf das Umsatz- und Ertragswachstum auswirken.
Douglas C. Günthardt verlässt das Unternehmen
Zudem kommt es zu einem Wechsel an der Spitze. CEO Douglas C. Günthardt wird das Unternehmen «in gegenseitigem Einvernehmen» verlassen. Bis zur Verpflichtung eines neuen CEO übernehme Verwaltungsratspräsident Markus Altwegg interimistisch die operative Leitung des Unternehmens, heisst es. (awp/mc/pg/03)