Siemens-Chef: Schliessung des Handy-Geschäfts nicht die beste Option

Im November hatte er für das Handy-Geschäft vier Möglichkeiten genannt: Sanieren, Verkaufen, Schliessen oder eine Partnerschaft.

«Zügig, aber nicht hastig»

Konkrete Pläne mit der verlustreichen Sparte nannte Pierer nicht. Auch zum Zeitrahmen wollte er nichts sagen. Er verwies lediglich auf einen vom Vorstand erstellten «Fahrplan». Die Devise bleibe: «Zügig, aber nicht hastig.»

«Siemens Com»-Umsatz schrumpfte um 7 Prozent
Das Handygeschäft ist Teil des grössten Siemens-Bereichs Communications (Com). Er entstand mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2004/05 aus der Verschmelzung des Festnetz- mit dem Mobilfunk-Bereich. Siemens Com steigerte das Bereichsergebnis im ersten Geschäfsquartal (Ende Dezember) vor allem dank Veräusserungsgewinnen um 38 Prozent auf 240 Millionen Euro. Der Verkauf von Aktien des US-Netzwerk-Ausrüsters Juniper brachte Siemens 208 Millionen Euro ein. Der Umsatz von Siemens Com schrumpfte unterdessen um 7 Prozent auf 4,243 Milliarden Euro. Der Auftragseingang sank um 2 Prozent auf 4,67 Milliarden Euro.

Positive Nettoeffekte durch Umstrukturierungen und Kosteneinsparungen
Siemens erwartet in seinem grössten Bereich Communications dank Umstrukturierungen und Kosteneinsparungen positive Nettoeffekte im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Das sagte der scheidende Konzern-Chef Heinrich von Pierer am Donnerstag in München vor Journalisten. Wann dieser Effekt in dem erst Anfang Oktober geschaffenen Bereich eintreten soll, wollte er auch auf Nachfrage nicht sagen. Auch zu Umstrukturierungskosten äusserte sich von Pierer nicht. Finanzchef Heinz-Joachim Neubürger sagte, erst sei mit etwas erhöhten Aufwendungen zu rechnen, später dann mit positiven Auswirkungen.

Fusion des Festnetz- und des Mobilfunk-Bereichs
Siemens Communications (Com) entstand mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2004/05 aus der Fusion des Festnetz- und des Mobilfunk-Bereichs. Siemens hatte in der Vergangenheit Umstrukturierungen bei Com angekündigt. Mehrere hundert Arbeitsplätze in dem neuen Bereich könnten wegfallen, hatte es geheissen. (awp/mc/gh)

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