Ein guter Stand in Billiglohn-Ländern sei entscheidend für Wachstum und Marge, führte er vor Analysten in München aus. Bereits heute arbeitet jeder dritte Mitarbeiter des Industrie-Sektors in Schwellenländern, etwa genauso viel Umsatz macht das grösste der drei Siemens-Standbeine in den aufstrebenden Staaten. In Asien und dem Nahen Osten sieht Hiesinger auch die einzige Chance auf Wachstum im laufenden Geschäftsjahr, während er in Amerika und Europa Rückschläge erwartet. Im Industriegeschäft erwirtschaftet Siemens etwa die Hälfte eines Umsatzes.
Vermehrt Forschung und Entwicklung in Schwellenländern
Ausbauen will Hiesinger vor allem den Anteil an Forschung und Entwicklung, der in Schwellenländer geleistet wird. Arbeiten heute erst 16 Prozent der entsprechenden Mitarbeiter in Billiglohn-Ländern, sollen es in zwei Jahren 25 Prozent sein. Dagegen soll die Quote in der Produktion nur noch leicht steigen von heute 46 auf dann 50 Prozent.
Mehr Einkäufe in Billiglohn-Staaten
Hiesinger will auch vermehrt in Billiglohn-Staaten einkaufen. Heute beschafft sein Sektor 22 Prozent der Vorprodukte dort. Als Grund für dieses «Missverhältnis» zur Produktion nannte der Industrie-Chef die mangelnde Qualität vieler Teile aus China und anderen Schwellenländern. Mithilfe des jüngst benannten Konzerneinkaufsvorstands Barbara Kux solle die Lücke aber verkleinert werden, versprach er. (awp/mc/pg/23)