Die Käuferin ist eine Tochter des niederländischen Halbleiterzulieferers ASM. Hauptsitz der Siemens-Sparte ist München mit 630 Beschäftigten. Für die Mitarbeiter seien «weitgehende Standort- und Beschäftigungszusagen» vereinbart worden, erklärte Siemens. Dazu gehöre, dass München auch künftig Hauptproduktions- und Forschungsstandort bleiben soll. Ausserdem wolle ASMPT seine gesamten europäischen Forschungsaktivitäten langfristig in München konzentrieren.
Sparte stellt Bestückungsautomaten für Elektronikkomponenten und Leiterplatten her
Siemens zahlt an die Niederländer einmalig 29 Millionen Euro. Zudem erklärte sich ASM zu Krediten über insgesamt 40 Millionen Euro bereit. Sobald der Kauf abgeschlossen ist, wollen die Niederländer auch eine Sicherheitserklärung über 120 Millionen Euro für die folgenden sechs Jahre abgeben. Siemens begründete den Verkauf damit, dass SEAS wegen fehlender interner Synergien nicht mehr zum Kerngeschäft gehöre.
Verluste trotz Restrukturierung
SEAS hatte im vergangenen Geschäftsjahr 2008/09 (30. September) bei Umsätzen von 190,7 Millionen (Vorjahr: 431,6 Mio) Euro vor Steuern Verluste von 142,8 Millionen Euro geschrieben. Die Sparte hat bereits eine Restrukturierung hinter sich, die hunderte Arbeitsplätze kostete, und steht wegen der schlechten Geschäftsentwicklung seit längerem zum Verkauf. Aus Sorge um ihre Jobs waren auch Beschäftigte von SEAS auf die Strasse gegangen. Die wirtschaftliche Entwicklung des SEAS-Geschäfts sei in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres deutlich besser gewesen als im Vorjahr, sagte ein Siemens-Sprecher. In den ersten neun Monaten seien Verluste von 25 Millionen Euro angefallen. Vergleichszahlen dazu nannte das Unternehmen nicht. (awp/mc/ss/01)