Siemens hat bei finnischem Atomkraftwerk vorgesorgt

«Wir haben in den vergangenen Quartalen immer mal wieder Rückstellungen für das Projekt gebildet», sagte ein Konzernsprecher der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Eine Gesamtsumme könne er jedoch nicht nennen. «Wir haben die Rückstellungen nicht einzeln aufgeschlüsselt.»


Siemens-Aktie unter Druck
Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) hatte unter Berufung auf einen Analysten berichtet, Verzögerungen beim Bau des Atomkraftwerks dürften Siemens mit insgesamt 500 Millionen Euro belasten. Siemens liefert die konventionelle Technik wie Generatoren und ist über das Gemeinschaftsunternehmen Areva NP auch am atomaren Teil der Anlage beteiligt. «Mögliche Probleme mit dem Projekt sind zwar nicht neu», kommentierte ein Händler. Dennoch verlor die Aktie der Münchener am frühen Morgen 2,15 Prozent auf 67,40 Euro.


Gewinnwarnung
Die Belastung aus dem Bau des konventionellen Teils der Anlage sei auch in die jüngste Gewinnwarnung eingeflossen, sagte der Siemens-Sprecher. Wegen Schwierigkeiten bei Grossprojekten hatte Konzernchef Peter Löscher alleine für das laufende zweite Geschäftsquartal von einer Ergebnisbelastung von rund 900 Millionen Euro gesprochen. 600 Millionen Euro davon entfallen auf den Kraftwerksbau.


Missstimmungen mit Areva
Zu den Auswirkungen der Verzögerungen in Finnland auf das Beteiligungsergebnis hat sich der Konzern bislang aber nicht geäussert. Siemens ist mit 34 Prozent in Areva NP engagiert. Laut «FAZ» gibt es Missstimmungen mit dem Hauptanteilseigner, dem französischen Staatskonzern Areva. Dies wollte der Sprecher nicht bestätigen. Er betonte: «Wir wollen weiter an Areva NP festhalten.» Vom Jahr 2012 an haben die Franzosen die Möglichkeit, den deutschen Anteil von 34 Prozent zu übernehmen. Siemens hatte sein eigenes Atomgeschäft vor Jahren in das Joint Venture eingebracht. (awp/mc/ps)

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