Siemens-Pensionskassenmanager aus Untersuchungshaft entlassen

Der am 8. September verhaftete Mann ist am Dienstagmittag aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Nachdem die nötigen Abklärungen abgeschlossen seien, bestehe keine Verdunkelungsgefahr mehr, teilte der Zürcher Staatsanwalt Arno Thürig am Dienstag mit. Weitere Angaben wollte Thürig nicht machen.


Resultate liegen noch keine vor
Der Portfolio-Manager war unter dem Vorwurf der Annahme von sogenannten «Kickbacks» festgenommen worden. Dabei handelt es sich um Bestechungs- oder Schmiergeldzahlungen, die auf dem Umweg über überhöhte Rechnungen oder Provisionsvereinbarungen an den Auftraggeber oder an von ihm begünstigte Dritte zurückfliessen. Der Pensionskassen-Manager war von Siemens Schweiz nach der Verhaftung umgehend suspendiert worden. Das Unternehmen hatte daraufhin auch selbst eine Abklärung in Auftrag gegeben. Resultate lägen noch keine vor, sagte ein Siemens-Sprecher am Dienstag auf Anfrage: Ein Zwischenbericht werde aber in den nächsten Tagen erwartet.


Swissfirst dementiert
Die Verantwortlichen der Bank Swissfirst hatten dementiert, jemals «Kickbacks» an Pensionskassenverantwortliche bezahlt zu haben. Die Siemens-Pensionskasse gehört zu den Kassen, die 2005 vor der Swissfirst-Bellevue-Fusion dem damaligen Swissfirst-Chef Thomas Matter ein Swissfirst-Aktienpaket verkauft hatte. Nach der Fusion der beiden Bankinstitute war der Swissfirst-Aktienkurs deutlich gestiegen. Damit seien den Pensionskassen Millionengewinne entgangen, lautet der Vorwurf.


Verdacht auf ungetreue Geschäftsbesorgung
Die Zürcher Staatsanwaltschaft führt als Folge der Swissfirst-Affäre zwei Verfahren: Eines gegen den inzwischen zurückgetretenen Swissfirst-Chef Thomas Matter wegen dem Verdacht auf Betrug, Veruntreuung, ungetreue Geschäftsbesorgung und Insiderhandel. Das andere Verfahren richtet sich gegen «verantwortliche Organe diverser Pensionskassen» wegen des Verdachts auf ungetreue Geschäftsbesorgung. Im August war es im Zusammenhang mit den Untersuchungen auch zu Hausdurchsuchungen an verschiedenen Standorten der Swissfirst-Gruppe gekommen. (awp/mc/th)

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