Siemens plant bei IT-Sparte Restrukturierung

Die Zeitung beruft sich auf Unternehmenskreise. Das Restrukturierungskonzept sehe einen Stellenabbau im vierstelligen Bereich vor. Die Kosten für den Umbau machen einen mittleren dreistelligen Millionen-Betrag aus. Den Arbeitnehmern werden die Pläne am morgigen Donnerstag auf einer ausserordentlichen Sitzung des Wirtschaftsausschusses vorgestellt. Das Unternehmen wollte sich laut Zeitung nicht äussern.


Strategie und Führungspersonal mehrfach gewechselt
In den vergangenen Jahren hatte Siemens mehrfach die Strategie und das Führungspersonal bei SIS gewechselt. Die Sparte soll im Juli erneut eine eigenständige Gesellschaft werden. Danach hält sich Siemens alle Optionen offen – ein Verkauf gilt als ebenso möglich wie ein Börsengang. In den vergangenen zwei Jahren sank der Umsatz von SIS nach Angaben des Blattes von 5,4 auf zuletzt 4,7 Milliarden Euro. Grosskunden wie Nokia Siemens Networks orderten deutlich weniger. Hinzu kämen Managementfehler: So habe SIS beispielsweise das Outsourcing-Geschäft vernachlässigt. Auch der operative Gewinn sank zuletzt Richtung Verlustzone.


«Klare Kostennachteile»
«SIS hat im Vergleich zu den Hauptwettbewerbern klare Kostennachteile», hiess es in Branchenkreisen. HP, IBM und Accenture seien besser aufgestellt und lieferten vernünftige Margen. Siemens dagegen habe Entwicklungen verschlafen. So habe SIS hochbezahlte Techniker auf der Lohnliste, die wie früher bei Firmen SAP implementierten. Bei der Konkurrenz erledigten das heute Studenten zu einem Bruchteil des Preises. So soll nun unter anderem die Zahl der Mitarbeiter deutlich sinken. In Arbeitnehmerkreisen wird allein in Deutschland der Abbau von mehr als 1.000 Arbeitsplätzen für möglich gehalten. Derzeit hat SIS weltweit 35.000 Beschäftigte, davon 9.700 im Inland. Den Stellenabbau will Siemens möglichst sozialverträglich gestalten.


Siemens bietet für Infrastrukturprojekt in Saudi-Arabien
Der Elektrokonzern Siemens beteiligt sich einem Zeitungsbericht zufolge an der Ausschreibung für ein Infrastrukturprojekt in Saudi-Arabien. Das deutsche Unternehmen habe sich einem Angebot der staatlichen Eisenbahngesellschaft China South Locomotive & Rolling Stock Corporation angeschlossen, schreibt die «Financial Times», ohne eine Quelle zu nennen. Eine eigene Offerte als Teil eines Konsortiums um die Saudi Binladin Group habe Siemens dagegen zurückgezogen. Bei dem Projekt geht es um eine 7 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) teure Hochgeschwindigkeitsverbindung von Mekka nach Medina. Siemens wolle Züge sowie Signal- und Elektroanlagen liefern. (awp/mc/ps/07)

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