Siemens will weltweit fast 17.000 Arbeitsplätze streichen, davon 5.250 in Deutschland. Zuletzt waren bereits Eckpunkte einer Einigung zwischen dem Elektrokonzern und den Arbeitnehmervertretern bekanntgeworden. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen gilt als sicher, dass Siemens für bis zu zwei Jahre eine Transfergesellschaft einrichtet. Zudem sollen umfangreiche Fortbildungs- und Umschulungsmassnahmen vereinbart worden sein. Betriebsbedingte Kündigungen seien weiterhin «mehr als unwahrscheinlich», hatte es geheissen.
«Sozialverträgliches Paket»
Zu dem Massnahmenpaket gehören nach Angaben aus den Verhandlungskreisen auch Altersteilzeitmodelle, konzerninterne Bewerbungen und Aufhebungsverträge. Der Vorsitzende des Siemens-Gesamtbetriebsrates, Ralf Heckmann, hatte die Einigung bereits begrüsst. Zwar sei ein Arbeitsplatzabbau immer schmerzlich, sagte Heckmann. Er sprach jedoch in einem Interview von einer guten Lösung und einem sozialverträglichen Paket, das Siemens nach seiner Einschätzung eine dreistellige Millionen-Summe kosten könnte.
Ergebnisse frühestens am Mittwoch
Mit Informationen über das Ergebnis der Sitzung wird an diesem Mittwoch gerechnet, eine Zustimmung des Gesamtbetriebsrates gilt dabei als wahrscheinlich. Die Kosten für die Massnahmen will Siemens möglichst noch im laufenden Geschäftsjahr 2007/08 (30. September) verbuchen. Bei grünem Licht des Gesamtbetriebsrates für Sozialplan und Interessenausgleich wäre auch der grobe Kostenrahmen abgesteckt, hiess es in Unternehmenskreisen. Die genaue Höhe der Kosten stehe allerdings erst fest, wenn klar sei, für welche Angebote sich die betroffenen Arbeitnehmer entscheiden, also wieviele beispielsweise in Altersteilzeit wechseln und wer Abfindungen in Anspruch nimmt. (awp/mc/ps/31)