Weder Siemens noch Nokia oder ein Sprecher von NSN wollten der Zeitung einen Kommentar abgeben. Eine Siemens-Sprecherin wollte den Bericht gegenüber dpa-AFX nicht kommentieren. Spekulationen über einen Ausstieg von Nokia und Siemens kamen bereits nach den Milliardenabschreibungen im vergangenen Jahr auf. Damals betonten Nokia und Siemens in einem gemeinsamen Brief an die Aktionäre, dass sie hinter ihrem 2007 gegründeten Gemeinschaftsprojekt stehen. Der Vertrag für das Joint-Venture läuft noch bis 2013.
Tiefrote Zahlen
Die schiere Grösse von NSN, schwerfällige Managementstrukturen und die hohen Verluste der Vergangenheit hätten einen Ausstieg für beide Partner jedoch schwer gemacht, schreibt das Blatt. Das Joint-Venture erzielte mit rund 60.000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr einen Umsatz von 12 Milliarden Euro und erlitt dabei einen operativen Verlust von 1,6 Mrd EUR. Siemens wolle sich bereits seit Ende vergangenen Jahres von seinem Anteil trennen, schreibt die Zeitung. Wenn sich die Option vor dem Auslaufen des Vertrages biete, würde Siemens sie ziehen. Anfang 2010 habe Siemens einen Verkauf an Nokia oder einen anderen zuverlässigen Käufer bereits informell ausgekundschaftet, allerdings keinen Abnehmer gefunden.
IPO als Ausweg?
Eine Reihe von Siemens-Managern halte einen Börsengang für den besten Weg, um den 50-Prozent-Anteil loszuwerden, berichtet die Zeitung weiter. Derartige Überlegungen seien aber noch in einem frühen Stadium und ein IPO sei nur eine von mehreren Optionen. Dem Bericht zufolge sei ein Gang an die Börse vor 2012 unwahrscheinlich. Zuerst müsse die Integration des kürzlich erworbenen Netzwerkgeschäfts von Motorola abgeschlossen sein und NSN zumindest einige gute Quartale erleben, bevor sich das Unternehmen an der Börse präsentieren könne. (awp/mc/ps/16)