Siemens verschiebt VDO-Ausgliederung – Keine Auswirkung auf Börsengang
Sie bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstagausgabe). Die Verzögerung betreffe aber nur die im Vorfeld eines Börsengangs notwendige Ausgliederung der bisher in den Konzern integrierten Sparte, sagte die Sprecherin weiter. Dies habe keinen Einfluss auf den geplanten Börsengang selbst. Einen Termin für den Börsengang wollte sie nicht nennen.
Streit um Betriebsvereinbarung
Grund für die Änderung des Zeitplans sind der «Süddeutschen Zeitung» zufolge Verzögerungen bei den Gesprächen zwischen Management und Arbeitnehmervertretern. Probleme bereite vor allem der Abschluss einer Betriebsvereinbarung für die künftig eigenständige Gesellschaft, berichtet das Blatt unter Berufung auf Konzernkreise. Bislang hätten sich beide Seiten noch nicht geeinigt. Während Siemens den bei VDO geplanten Stellenabbau in dem Papier festschreiben wolle, lehne die Arbeitnehmerseite dies ab, hiess es. Umstritten sei offenbar auch, ob Siemens über einen längeren Zeitraum zusichere, bei VDO wie angekündigt an der «industriellen Führerschaft» festzuhalten.
Fronten verhärtet
Die Fronten seien verhärtet. Siemens selbst hatte Mitte März Probleme bei den Verhandlungen mit dem Gesamtbetriebsrat über eine Überleitungsvereinbarung eingeräumt. Der Siemens-Aufsichtsrat hatte Ende Januar entschieden, VDO als nicht zum Kernbereich zählende Sparte wieder aus der Siemens AG auszugliedern und einen Teil-Börsengang vorzubereiten. Siemens strebt nach bisherigen Angaben einen Verkauf von bis zu 49 Prozent des Geschäftsbereichs über die Börse an, will die industrielle Führerschaft aber behalten. Nach der Siemens-Ankündigung hatte vor allem der Autozulieferer Continental wiederholt Interesse an VDO angemeldet.
(awp/mc/hfu)