Sollte SIG die Durchführung einer «Due Diligence»-Prüfung genehmigen und diese befriedigende Resultate zeitigen, könnte sich der Angebotspreis auf bis zu CHF 350 erhöhen, teilten CVC und FERD am Montag mit. Sollte das Angebot zu Stande kommen, werde die norwegische Verpackungsfirma Elopak, die im Besitz von FERD steht, auf die SIG übertragen. Der Zusammenschluss von SIG und Elopak folge einer überzeugenden industriellen Logik und sei im besten Interesse von SIG-Aktionären, Kunden, Mitarbeitern und weiteren Anspruchsgruppen, werden die Bieter im Communiqué zitiert.
Langfristige Eigentümerschaft
FERD und CVC haben sich gemäss eigenen Angaben zu einer langfristigen Eigentümerschaft und zur Weiterentwicklung des neuen Unternehmens verpflichtet, der zukünftige Investitionsbedarf werde unterstützt. Die bestehenden Anstellungsverhältnisse bei SIG würden möglichst unverändert weitergeführt. Das Angebot steht unter der Bedingung, dass FERD/CVC mindestens 75% des ausgegebenen SIG-Aktienkapitals angedient werden und die Wettbewerbsbehörden ihre Zustimmung geben. FERD und CVC sind jedoch der Ansicht, dass keine wesentlichen Einwände zu erwarten sind. Ferner seien die Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkungen in den SIG-Statuten aufzuheben.
Der Angebotsprospekt werde voraussichtlich am 6. November 2006 veröffentlicht, so FERD und CVC weiter.
SIG-Verwaltungsrat lehnt Angebot als ungenügend ab
Der SIG-Verwaltungsrat lehnte das Angebot bereits am Sonntagabend als ungenügend ab. Der Wert von SIG sei bedeutend höher, hiess es in einem Communiqué. Die Halbjahreszahlen 2006 hätten die Erwartungen des Marktes übertroffen, und seit Anfang 2004 sei der Kurs der SIG-Aktie um 60% gestiegen. Eine Übernahme wird aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Neben CVC/FERD sollen nun aber auch andere Interessenten die Möglichkeit bekommen, ihre Angebote zu platzieren. Die Modalitäten für die Zulassung zur Due Diligence sollen in den kommenden Tagen festgelegt werden.
SIG war im vergangenen Frühling unter Druck geraten, als eine Aktionärsgruppe um den Tessiner Financier Tito Tettamanti mit dem Einzug in den Verwaltungsrat nur knapp scheiterte. Die Gruppe hatte kritisiert, dass der Verwaltungsrat nicht ernsthaft auf Übernahmeofferten eingegangen sei. (awp/mc/gh)