In Marktkreisen ist seit der Lancierung der Übernahmeofferte von Sika Mitte September auf ein höheres Angebot von dritter Seite spekuliert worden. Entsprechend notierten die Sarna-Aktien bis vor kurzem über dem von Sika gebotenen Preis von 175 CHF je Aktie. Erst im Verlauf der vergangenen Woche fielen die Sarna-Papiere von über 178 CHF auf den aktuellen Stand von rund 173 CHF zurück. Am Montag gegen 10.40 Uhr wiesen Sarna ein Minus von 0,2% auf und wechselten zu 173,10 CHF den Besitzer. Der Gesamtmarkt (SPI) legte dagegen 0,51% auf 5’233,75 CHF zu. Sika verteuerten sich um 1% auf 909,50 CHF.
Sarna-Übernahme noch offen
Ob die Sarna-Übernahme definitiv zustande komme, sei noch offen, erklärte Spieser. Die Frist zur Andienung der Sarna-Aktien läuft bis Dienstag 25. Oktober um 16.00 Uhr. Die Nachfrist beginnt am 31. Oktober und dauert bis zum 11. November.
Zwei Drittel der Sarna-Aktien müssen angedient werden
Als eine Bedingung für ein Gelingen der Übernahme nannte Sika, dass mindestens zwei Drittel der Sarna-Aktien angedient werden. Grossaktionäre mit einem Sarna-Anteil von über 10% sind seit kurzem Lombard Odier Darier Hentsch Fund Managers (LODH) sowie die US-Anlagefondsgesellschaft Tweedy Browne. LODH hat erst im Oktober die meldepflichtige Schwelle von 10% überschritten. Offenbar hatte die Westschweizer Privatbank, die zuvor schon einen Anteil von über 5% innehatte, auf eine höhere Offerte spekuliert, hat sie doch mehr für die Sarna-Aktien bezahlt, als die von Sika gebotenen 175 CHF.
Preis «fair»
Der Managing Director von Tweedy Browne, William Browne, hatte am Wochenende gegenüber der «Finanz und Wirtschaft» den gebotenen Preis dagegen als fair und den Zusammenschluss als sinnvoll bezeichnet. Tweedy Browne ist Grossaktionär sowohl von Sarna als auch von Sika. Die Sterling Investment Group des Tessiner Financiers Tito Tettamanti hatte bereits im August rund 130’000 Sarna-Aktien oder einen Anteil von gut 5% verkauft. Tettamanti hatte Sika als potentiellen Partner von Sarna ins Spiel gebracht. (awp/mc/gh)