«Wir haben keine Hinweise, dass sich eine Konkurrenzofferte abzeichnet», sagte Ernst Bärtschi in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» vom Mittwoch. Der Kurs der Sarna-Aktien war seit Bekanntgabe der Übernahme durch Sika am 12. September über die 175-CHF-Marke geklettert. In dieser Kursentwicklung sei zu berücksichtigen, dass es sich auf dem hiesigen Markt jüngst ausbezahlt habe, auf eine Drittofferte zu hoffen, sagte Bärtschi dazu.
Positive Reaktionen
Sika habe von den grossen Sarna-Aktionären «fast ausschliesslich» befürwortende Reaktionen auf die geplante Übernahme erhalten, sagte er weiter. Wie sich die Investmentgesellschaft Tweedy Browne verhalten werde, müsse dort erfragt werden. Gemäss Kaufangebot vom Mittwoch hält Tweedy Browne 10 Prozent der Stimmrechte an Sarna. Weiter halten die Fonds Manager von Lombard Odier Darier Hentsch 5,3 Prozent an Sarna.
Marktführer werden
Das Spezialitätenchemie-Unternemen Sika will mit der Übernahme des Obwaldner Unternehmens Sarna zum Marktführer für Systemlösungen bei Dachabdichtungen werden. Der Sarna-Verwaltungsrat heisst die Offerte gut. Gleichzeitig soll der Autozuliefer Sarnamotive, wie bereits bekannt, bis Ende Jahr verkauft werden. Gemäss Bärtschi ist dies ein «sorgfältig kalkuliertes Risiko». Natürlich bestehe eine Gefahr, dass es bis zum Vollzug der Transaktion länger dauern werde oder dass Erlösminderungen die Transaktion etwas verteuern würden.
Gesetzliche Erfordernisse erfüllt
Der Sarna-Verwaltungsrat sieht für Sarnamotive einen Unternehmenswert von 100 Mio CHF, wie es im Kaufangebot heisst. Dieser Preis versteht sich vor Abzug der Nettofinanzverbindlichkeiten und der Transaktionskosten. Die Übernahmekommission hat der Transaktion ebenfalls zugestimmt. Wie sie am Mittwoch mitteilte, entspricht das Kaufangebot den gesetzlichen Erfordernissen.
Mindestens zwei Drittel an Sarna
Sika sieht die Übernahme als zustande gekommen an, wenn sie bis zum Ende der Angebotsfrist mindestens zwei Drittel an Sarna hält. Die Angebotsfrist beginnt am 28. September und dauert bis 25. Oktober 2005. Die Angebotsfrist könnte noch verlängert werden, danach folgt noch eine zehntägige Nachfrist. Eine weitere Bedingung der Käuferin ist, dass der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) der weitergeführten Aktivitäten von Sarna (hauptsächlich Sarnafil) nicht um 8 Mio CHF oder mehr sinken wird. Dies ist rund ein Fünftel des konsolidierten Ebit der Gruppe ohne Sarnamotive. (awp/mc/as)