Das Unternehmen rechnet mit einem anhaltenden Wachstum bei steigenden Materialkosten. Der Reingewinn schnellte um nahezu zwei Drittel auf 150,5 Mio CHF hoch. Das Betriebsergebnis stieg auf der Stufe EBITDA um ein Drittel auf 284,2 Mio und auf der Stufe EBIT um nahezu die Hälfte auf 216,5 Mio CHF, teilte die Gruppe am frühen Freitagmorgen mit. Der Umsatz lag um 5,6% höher bei 2’094,3 Mio CHF. Darin enthalten ist ein Akquisitionseffekt von 1,9%. Wechselkursveränderungen wirkten sich mit -1,1% negativ aus. Damit hat Sika die Schätzungen der Analysten auf allen Stufen übertroffen. Die Experten rechneten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Reingewinn von 131,7 Mio, einem EBIT von 197,7 Mio und einem Umsatz von 2’044,6 Mio CHF.
Wachstum in sämtlichen Regionen
Währungsbereinigt ist Sika in allen Regionen gewachsen, wenn auch mit deutlich unterschiedlichen Wachstumsraten. So war das Plus in den Schwellenländern durchwegs zweistellig mit dem Höchstwert von 23,8% in der Region Asien/Pazifik. Innerhalb dieser Region lag China mit einer Wachstumsrate von rund 40% an der Spitze. In der Region Lateinamerika stieg der Umsatz um 15,4%, gefolgt von IMEA (India, Middle East, Africa) mit einem Wachstum von 12,8%. In den traditionellen Industrieländern fielen die Wachstumsraten niedriger aus: Nordamerika 5,6%, Europa Nord 2,2% und Europa Süd 1,3%. Sika habe damit weitere Marktanteile gewonnen, heisst es in der Mitteilung.
Auftaktquartal von strengem Winter belastet
Im ersten Quartal des Jahres bremste der lang andauernde, schneereiche Winter die Bauaktivitäten in Europa und Nordamerika, was die Umsätze mit Produkten für Aussenanwendungen erheblich beeinflusste. Im zweiten Quartal normalisierten sich die Bedingungen und der Umsatz mit Produkten für die Bauindustrie stieg insgesamt um mehr als 7%. Im gesamten Berichtszeitraum betrug das Umsatzwachstum währungsbereinigt 3,5% inklusive eines Akquisitionseffekts von 2,2%. Der Umsatz mit Produkten für die industrielle Fertigung stieg um 20,1% (0,5% aus Akquisitionen). Zu diesem Erfolg hätten die Lieferungen an die Automobilindustrie für neue Fahrzeugmodelle beigetragen. Positiv habe sich zudem die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich angestiegenen Produktionszahlen für Automobile, Busse und zum Teil auch für Nutzfahrzeuge beigetragen.
Steigende Rohstoffpreise
Materialkosten auf dem niedrigen Niveau des zweiten Halbjahres 2009 wirkten sich positiv auf das Ergebnis von Sika aus. Die Rohstoffpreise seien jedoch in den vergangenen Monaten angestiegen und werden sich im zweiten Halbjahr auf die Materialkosten auswirken, vermutet das Unternehmen. Dieser Kostenanstieg soll jedoch auf die Verkaufspreise übergewälzt werden. Sika erwartet für das zweite Halbjahr weiteres Wachstum vor allem in den Emerging Markets. Selbst wenn sich in einzelnen Schwellenländern das allgemeine Wirtschaftswachstum verlangsamen sollte, bleiben die Möglichkeiten für Wachstum mit höherer Marktpenetration uneingeschränkt bestehen. In Nordamerika sollte sich die leichte Erholung fortsetzen. Die konjunkturelle Entwicklung in Europa ist völlig offen, wie das Management schreibt. (awp/mc/ss/02)