Seit der Gründung des StabFund im Oktober 2008 erstellt die SNB eine Konzernrechnung. Diese konsolidiert die Jahresrechnung des Stammhauses und des StabFund. Letzterer wies per Ende 2009 unter Berücksichtigung der Kapitaleinlage der UBS einen Verlust in der Höhe von rund 400 Mio USD aus. Er wurde durch die Option der Nationalbank auf 100 Mio Aktien der UBS zum Nominalwert vollständig gedeckt, wie die SNB am Donnerstag mitteilte.
Hohe Bewertungsgewinne auf Gold
Zur Verbesserung des Jahresergebnisses im Stammhauses trugen vor allem die hohen Bewertungsgewinne von 7,3 Mrd CHF auf dem Gold und die Zinserträge auf den Fremdwährungspositionen bei. So stieg der Goldpreis im Laufe des Jahres bis auf 38’958 CHF pro Kilo und notierte am Bilanzstichtag bei 36’687 CHF (Vorjahr 29’640 CHF). Auf dem Goldbestand von 1’040 Tonnen ergab sich damit ein Bewertungsgewinn von 7’329 Mio CHF. Die Fremdwährungspositionen steuerten 2’573 Mio CHF zum Ergebnis des Stammhauses bei. Wechselkursbedingte Verluste in der Höhe von 1’808 Mio belasteten zwar auch dieses Jahr das Ergebnis; sie fielen aber deutlich geringer aus als im Vorjahr (-4’665 Mio).
Zinserträge markant gesteigert
Die Zinserträge betrugen 3’263 (2’270) Mio CHF und die Kursgewinne auf den Beteiligungstiteln 1’163 (-2’929) Mio CHF. Ein beträchtlicher Teil der Zinserträge, nämlich 661 Mio, stammte den Angaben zufolge vom Darlehen der Nationalbank an den Stabilisierungsfonds. Auf den Frankenanlagen resultierte laut SNB ein Ertrag in der Höhe von 281 (551) CHF. Aufgrund der tiefen Zinssätze trugen die Repo-Geschäfte nur 35 Mio zum Ergebnis bei, gegenüber 575 Mio im Vorjahr. Die Erträge auf Wertschriften beliefen sich auf 272 (195) Mio CHF.
SNB und Bundesbank pochen auf Preisstabilität
Die Präsidenten der Deutschen Bundesbank und der Schweizerischern Nationalbank (SNB) haben die vom Chefökonomen des Internationalen Währungsfonds (IWF) vorgebrachte Idee eines höheren Inflationsziels scharf kritisiert. In einem Beitrag für «Wall Street Journal» (WSJ) schreiben Axel Weber und Philipp Hildebrand, dass es im gegenwärtigen Umfeld hoher fiskalischer Defizite und steigender Staatsschulden besonders wichtig sei, dass sich die Zentralbanken glaubwürdig auf die Bewahrung von Preisstabilität verpflichteten.
«Geldpolitischer Handlungsspielraum nicht ausgeschöpft»
«Preisstabilität ist ein wichtiges öffentliches Gut; wichtig nicht nur für langfristiges Wirtschaftswachstum und Wohlstand, sondern auch für soziale Stabilität», heisst es in dem Artikel der beiden Währungshüter. «Die wesentliche Annahme des Argumentes für höhere Inflation ist schlicht und einfach falsch. Die Finanzkrise hat deutlich vor Augen geführt, dass der Handlungsspielraum der Geldpolitik nicht ausgeschöpft ist, wenn die kurzfristigen Zinsen nahe bei null sind.» IWF-Chefvolkswirt Olivier Blanchard hatte vorgeschlagen, dass sich Notenbanken höhere Inflationsziele setzen sollten, um eine Wiederholung der schweren Rezession zu vermeiden. Notenbanken könnten «in normalen Zeiten» eine höhere Inflationsrate anvisieren, damit sie im Falle eines Schocks mehr Handlungsspielraum hätten. Anstatt der üblichen 2% Inflation könne eine Jahresteuerung von 4% ins Auge gefasst werden. (awp/mc/ps/07)