Der Überschuss im dritten Quartal ergibt sich aus einem Überschuss von 15,5 Mrd CHF im Waren- und Dienstleistungsverkehr, Arbeitseinkommen von -3,4 Mrd CHF, Kapitaleinkommen von +2,1 Mrd CHF und laufenden Übertragungen von -2,8 Mrd CHF, wie die SNB am Dienstag mitteilte. Die Einnahmen aus Exporten von Waren und Dienstleistungen sanken verglichen mit dem dritten Quartal 2008 um 11 Mrd CHF auf 66 Mrd CHF. Auch die Ausgaben für Importe von Waren und Diensten nahmen ab, und zwar um 10 Mrd CHF auf 51 Mrd CHF. Netto ergab sich damit ein Einnahmenüberschuss von rund 15 Mrd CHF, verglichen mit +17 Mrd im Vorjahr.
Normalisierung der Erträge aus Direktinvestitionen
Bei den Kapitaleinkommen gingen die Einnahmen aus Anlagen im Ausland um 5 Mrd CHF auf 14 Mrd CHF zurück. Die Ausgaben auf ausländischen Anlagen in der Schweiz sanken um 24 Mrd CHF auf 12 Mrd CHF. Netto ergab sich damit ein Einnahmenüberschuss von 2 Mrd CHF, verglichen mit einem Ausgabenüberschuss von 17 Mrd CHF im Vorjahresquartal, wie es weiter hiess. Ausschlaggebend für die Wende des Saldos war laut SNB die Normalisierung der Erträge aus Direktinvestitionen. Einerseits stiegen die Einnahmen aus Direktinvestitionen im Ausland, da die Verluste der ausländischen Tochtergesellschaften der Banken die Direktinvestitionserträge weniger stark belasteten als vor Jahresfrist.
Portfolioinvestitionen: Mittelrückfluss von 24 Mrd CHF
Andererseits fielen die Erträge auf den ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz (Ausgaben) deutlich tiefer aus. Die Normalisierung der Erträge aus Direktinvestitionen prägte auch die Entwicklung der Ertragsbilanz insgesamt: Sie schloss im dritten Quartal 2009 mit einem Überschuss von 11 Mrd CHF ab, verglichen mit einem Defizit von 6 Mrd CHF im Vorjahresquartal. Der Kapitalverkehr wurde durch die Geschäftsbanken und Nationalbank geprägt. Die Geschäftsbanken verkauften zum einen Schuldtitel ausländischer Emittenten aus ihren Handelsbeständen. Dadurch ergab sich bei den Portfolioinvestitionen per Saldo ein Mittelrückfluss in die Schweiz von 24 Mrd CHF (Vorjahresquartal: 3 Mrd CHF).
Swap- und Repogeschäfte im Ausland markant reduziert
Zum anderen bauten die Geschäftsbanken im Interbankengeschäft vor allem Verpflichtungen gegenüber dem Ausland ab, was bei den Krediten der Geschäftsbanken per Saldo zu einem Kapitalexport von 49 Mrd CHF führte (Vorjahresquartal 14 Mrd CHF). Die Nationalbank reduzierte den Umfang der Swap- und Repogeschäfte mit Zentralbanken und Geschäftsbanken im Ausland, was sich in einem Kapitalimport von 24 Mrd CHF niederschlug. Insgesamt flossen im Kapitalverkehr netto 2 Mrd CHF in die Schweiz. Vor Jahresfrist hatte die Schweiz per Saldo 15 Mrd CHF ins Ausland exportiert. (awp/mc/ps/10)