Auf 55 Seiten beschreibt die SNB die Geld- und Währungspolitik im Jahr 2004, die Versorgung des Geldmarktes mit Liquidität, die Sicherung der bargeldlosen Zahlungssysteme oder ihren Beitrag zur Stabilität des Finanzsystems.
Historische Tiefzinsphase überwunden
In der Geldpolitik entfernte sich die SNB mit zwei Zinsschritten von der historischen Tiefzinsphase. Im Bericht wird auf das Spannungsfeld hingewiesen, in dem sich die Geldpolitik befand. Unter langfristigen Aspekten wären weitere Restriktionen angezeigt gewesen, schreibt die SNB. Die im Herbst aufgekommene konjunkturelle Unsicherheit hätte aber wiederum zur Vorsicht gemahnt.
Verbessertes Rendite-Risiko-Profil
Die Reformen des am 1. Mai in Kraft getretenen neuen Nationalbank-Gesetzes hätten weiter zu erheblichen Anpassungen der Zentralbankinstrumente und der Organisationsstruktur geführt. Unter dem Gesetz hat die Nationalbank unter anderem grössere Anlagemöglichkeiten. Damit könne das Rendite-Risiko-Profil verbessert werden, schreibt die SNB. Wie bereits bekannt, hat sie im vergangenen Jahr ihre Aktiven mit Unternehmensanleihen ergänzt und das erforderliche Mindestrating für Obligationenanlagen von A auf BBB gesenkt.
Anleihen ausländischer Unternehmer gehalten
Um mögliche Interessenkonflikte von vornherein zu entschärfen, würden aber nur Anleihen ausländischer Unternehmen gehalten. Diese nahmen einen Anteil von je rund 4 Prozent an den Devisenreserven bzw. den Freien Aktiven ein. Der Anlageerfolg über alle Aktiven hinweg lag im Jahr 2004 bei 0,9 Prozent und damit unterhalb der langfristigen Ertragserwartung, schreibt die SNB.
Unterdurchschnittliches Ergebnis wegen Wechselkursverlusten
Insbesondere Gold- und Wechselkursverluste hätten zum unterdurchschnittlichen Ergebnis beigetragen. Auf internationaler Ebene hat die Nationalbank neben ihrer Zusammenarbeit mit Währungs- und Finanzinstitutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Bank für internationalen Zahlungsausgleich und der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) auch konkrete technische Hilfe geleistet. So habe sie die Zentralbanken von Aserbaidschan und Montenegro bei der Anlage von Währungsreserven fachlich unterstützt, wie es im Bericht heisst.
Stimmrechtsgruppe
Ein Projekt zur Einführung einer neuen Banknotenserie und der Umsetzung der Geldpolitik in Aserbaidschan läuft bereits seit dem Jahr 2002. Die erwähnten Länder bilden (unter anderem) zusammen mit der Schweiz eine so genannte Stimmrechtsgruppe innerhalb des IWF. Als Vertreterin dieser Gruppe hat die Schweiz einen der 24 Sitze des Exekutivrates, des operativen Organs des IWF.