SNB lässt 3-Mte-Libor-Zielband unverändert auf 2,25 bis 3,25 Prozent

Der Zinsentscheid war in dieser Form von den meisten Ökonomen erwartet worden. Die etwas abgeschwächten Inflationsgefahren würden es der SNB im Spannungsfeld einer sich abschwächenden Konjunktur und der anhaltenden Finanzkrise erlauben, ihre abwartende Haltung beizubehalten, argumentierten die Experten.


Wirtschaftliche Entwicklung wie erwartet
Die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz entspreche den Erwartungen der Nationalbank, heisst es weiter in der SNB-Mitteilung. Das Wachstum war in der ersten Hälfte des laufenden Jahres rückläufig, nachdem es 2007 eine Rate von 3,3% verzeichnet hatte. Es sei trotz der Verschlechterung der Weltkonjunktur ziemlich robust geblieben, doch dürfte sich die Verlangsamung in den nächsten Monaten fortsetzen. Für das Jahr 2008 rechnet die Nationalbank unverändert mit einem realen BIP-Wachstum von 1,5% bis 2%.


Heutige Inflation eine vorübergehende Erscheinung
Die Inflationsprognose weiche derzeit kaum von jener ab, die im Juni publiziert wurde, auch wenn sich die Teuerung nächstes Jahr etwas weniger rasch zurückbilden werde als noch vor drei Monaten erwartet. Die neue Prognose zeige eine zunächst etwas hartnäckigere Inflation, die nun bis zum zweiten Quartal 2009 über der 2%-Marke liegen werde. Die derzeitige Inflation ist eine vorübergehende Erscheinung und die mittelfristige Preisstabilität sei nicht nachhaltig gefährdet, bekräftigt die SNB frühere Aussagen.


Teuerung für das Jahr 2008 bei 2,7 % erwartet
Unter der Annahme eines konstanten Dreimonats-Libors von 2,75% dürfte die Teuerung im Jahr 2008 2,7% (bisher ebenfalls 2,7%) betragen und aufgrund der konjunkturellen Abflachung sowie der Stabilisierung der Erdölpreise im Jahre 2009 auf 1,9 (1,7)% und im Jahre 2010 auf 1,3 (1,3)% sinken. Da die Risiken im Hinblick auf die weltwirtschaftliche Entwicklung, die Finanzmärkte und die Energiepreise bedeutend seien, sei die Prognose allerdings «mit grossen Unsicherheiten behaftet».


Geldpolitischer Kurs wird beibehalten
Die erwartete mittelfristige Verlangsamung der Teuerung erlaube es, so die SNB weiter, ihren geldpolitischen Kurs unverändert beizubehalten. Angesichts der gegenwärtigen Risiken sei aber Vorsicht geboten. Die SNB werde deshalb die Entwicklung der internationalen Konjunktur, der Finanzmärkte und des Erdölpreises aufmerksam verfolgen, um falls nötig rasch handeln zu können.  (awp/mc/pg/26)

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