SNB prüft Ideen zur Steigerung der Liquidität des Repomarktes
Die Ziele, die sich die SNB bei der Einführung des Repomarktes vor zehn Jahren gesteckt hätten, seien weitestgehend erreicht worden, sagte Jordan rückblickend. Das Repo-Instrument habe aufgrund seiner Vorteile in normalen Zeiten innert kürzester Zeit sämtliche anderen Instrumente ersetzt. Für die Steuerung des Dreimonats-Libors habe sich das Repo-Geschäft «als sehr flexibel und nützlich erwiesen», so Jordan weiter. «Dank dem Repo-Geschäft konnte die SNB den 3M-Libor auch in der Krise gut steuern, auch wenn das Erreichen der gewünschten Zielgrösse aufgrund hoher Risikoprämien manchmal längere Zeit in Anspruch nahm.»
Franken-Repomarkt «gut funktioniert»
Ebenfalls erfüllt worden sei die Erwartung, dass mit dem Repogeschäft ein Beitrag zur Systemstabilität geleistet werden könne. Der Franken-Repomarkt habe auch in den letzten zwei schwierigen Jahren gut funktioniert. Die Banken, die über genügend hochwertiges Collateral verfügten, hätten sich problemlos über den Repomarkt refinanzieren können. Zudem habe die Plattform verwendet werden können, um weitere Instrumente wie die SNB Bills einzuführen, sagte Jordan weiter. Den SNB Bills werde beim Übergang von der aktuellen Nullzinspolitik zu einer regulären Zinssteuerung eine wichtige Rolle zukommen.
Krise legt Grenzen offen
Die Krise habe aber auch einige Grenzen offen gelegt. So hätten bestimmte Geldgeber trotz der Sicherung durch Wertschriften Zweifel an der Qualität der Gegenpartei oder des Collaterals erkennen lassen. Und trotz der Offenheit und Internationalität der Plattform sei es letzten Herbst notwendig geworden, wieder auf das Instrument des Devisenswaps zurückzugreifen, um die Liquiditätsnachfrage von Banken im Ausland zu befriedigen. «Die Liquidität des Franken-Repomarktes war zudem nicht jederzeit optimal», so Jordan.
Vertrauen ins System erhöhen
Die SNB prüfe nun mehrere Ideen, um diese Punkte zu verbessern. Dazu zähle die Einführung von Cash Collateral, was faktisch einem Devisenswap in Form eines Repogeschäftes gleichkomme, und die Ausweitung des Teilnehmerkreises, möglicherweise auch auf Nichtbanken. Ferner werde geprüft, ob die Einführung einer zentralen Gegenpartei das Vertrauen in das System erhöhen könnte. «Ziel ist es letztlich, die Liquidität des Repomarktes zu steigern und somit dafür zu sorgen, dass die Erfolgsgeschichte Franken-Repomarkt in den kommenden 10 Jahren eine Fortsetzung finden wird», fasste Jordan zusammen. (awp/mc/ps/11)