SNB Quartalsheft: Wirtschaftsmotor läuft weiter

Neben den ungewissen Auswirkungen der Finanzmarktturbulenzen drücken die massiven Preissteigerungen für Agrarprodukte, Energie und industrielle Rohstoffe sowie der starke Rückgang des Dollarkurses auf die Stimmung, teilte die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrem Quartalsheft mit.


Zuversicht bei konsumorientierten Branchen
Die rund 190 Vertreter aus verschiedenen Sektoren und Branchen, mit denen die SNB-Delegierten für regionale Wirtschaftskontakte in den Monaten März bis Mai 2008 Gespräche führten, sprachen insgesamt weiterhin von einem «guten» Geschäftsverlauf. Vor allem der Detailhandel und andere konsumorientierte Branchen wie das Gastgewerbe strahlen unverändert Zuversicht aus.


Exportindustrie: Dämpfende Effekte vom US-Markt
In der Exportindustrie fiel die Einschätzung der Geschäftslage und der Aussichten heterogener aus als bei der letzten Gesprächsrunde, so die SNB. Mit Blick auf die unverändert hohe Auslastung bereiteten die Verlangsamungstendenzen in den meisten Fällen keine Sorgen. Allerdings habe es Stimmen gegeben, die von einer deutlichen Eintrübung der Geschäftsentwicklung sprachen, fasst der Bericht zusammen. In der Regel seien die dämpfenden Effekte vom amerikanischen Markt ausgegangen.


Abrupter Umsatzrückgang in der Textilmaschinenindustrie
Während beispielsweise die Agrarchemie, die Energietechnik und -versorgung sowie die Uhrenindustrie einen «ausgezeichneten» Geschäftsverlauf berichteten, letzte hatte gar mit Überhitzungstendenzen zu schaffen, hatte die Textilmaschinenindustrie einen abrupten Rückgang der Umsätze zu verzeichnen.


Zurückhaltung im Bankensektor
Zurückhaltender hätten sich dagegen die Gesprächspartner aus dem Bankensektor geäussert, die in starkem Masse die Börsenflaute spüren und eine deutliche Verschlechterung im Bereich Vermögensverwaltung meldeten. Sowohl die Banken als auch die Unternehmen hätten indes eine Verschärfung der Kreditbedingungen in Abrede gestellt. Vereinzelt sei allerdings von einer genaueren Prüfung der Kreditgesuche die Rede gewesen.


An Investitionsplänen wird festgehalten
Eine erhebliche Belastung stellten dagegen die steigenden Preise für Energie, industrielle Rohstoffe und Agrarprodukte sowie der tiefe Dollarkurs dar. Auch werde die Rekrutierung von Fachpersonal unverändert als schwierig beurteilt. Insgesamt aber halte eine Mehrheit der Unternehmen trotz steigender Unsicherheit an ihren Investitionsplänen fest und sehe teilweise auch eine weitere Erhöhung des Personalbestandes vor. (awp/mc/pg/23)

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