Dies sagte Jordan einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Mittwoch. Von einer schweizweiten Immobilienblase könne derzeit sicher nicht gesprochen werden, sagte Jordan weiter: «Regional sowie in einigen Marktsegmenten gibt es hingegen klare Anzeichen von Überbewertungen.»
Fehlentwicklungen nicht ausgeschlossen
Zudem seien die Elemente vorhanden, dass aus der jetzigen Situation rasch «Fehlentwicklungen auf breiter Front» entstehen könnten: Eine lange Phase mit sehr tiefen Zinsen, ein intensiver Wettbewerb im Hypothekarbereich und wenig attraktive Anlagealternativen für die Banken. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat laut Jordan auch «Anzeichen dafür» festgestellt, dass die Kreditvergabepolitik bei einigen Banken nicht «ausgesprochen konservativ» sei. Das könne dazu führen, dass Hypotheken im grossen Stil an Personen mit einer nicht ausreichenden Bonität vergeben würden.
«Moral suasion»
Bereits die Vorlage des Stabilitätsberichts bezeichnete Jordan als eine der Massnahmen der SNB: «Diese sogenannte moral suasion ist für uns ein wichtiges Instrument.» Er könne feststellen, dass das Thema bereits überall angekommen sei und auch «die kleinste Regionalbank» die Überlegungen der SNB kenne. Allfällige andere Massnahmen müsste die SNB zusammen mit der FINMA umsetzen, da sie heute nicht über eine eigene gesetzliche Grundlage verfüge. Jordan nannte als Beispiel eine Veränderung der Eigenmittelvorschriften im Hypothekargeschäft, Obergrenzen für die Belehnung oder Vorgaben für die Tragbarkeit. «Das alles wäre aber höchstens notwendig, wenn sich die Lage zuspitzen würde.» (awp/mc/ps/06)