SNB: Wirtschafts-Perspektiven gut – Zins-Normalisierung geht weiter

Das sagte Jean-Pierre Roth, Präsident des SNB-Direktoriums gegenüber der «HandelsZeitung». Im Moment habe man ausgezeichnete Karten, so Roth weiter: «Wir haben eine starke Weltwirtschaft, sind diversifiziert im Aussenhandel und selbst unser Haupthandelspartner Deutschland kommt langsam aus der Rezession». Auch die Entwicklung an den Ölmärkten macht Roth keine grösseren Sorgen. Sie werde die konjunkturelle Erholung «nicht gravierend» beeinträchtigen, ist der SNB-Chef überzeugt.


Kaum Risiken oder mögliche negative Überraschungen
Im Gegenteil, Roth sieht derzeit kaum Risiken oder mögliche negative Überraschungen. «Wir haben derzeit ein anderes Risiko: In diesem Jahr könnte es sein, dass die Konjunktur in der Schweiz noch besser läuft als prognostiziert», so Roth wörtlich.


Geldpolitischer Kurs der SNB bestätigt
Er bestätigte dementsprechend auch den geldpolitischen Kurs der SNB der jüngsten Zeit. Die Erwartungen seien berechtigt, dass die Nationalbank weitere Zinsschritte vornehmen werde. «Unsere Geldpolitik ist noch expansiv. Wir sind noch nicht am Ende der Normalisierung», so Roth, um gleich zu beschwichtigen: «Die geldpolitischen Zügel werden nicht straff, aber weniger locker sein.»


Wortkarg bezüglich Wechselkursentwicklung
Bezüglich der Wechselkursentwicklung gibt sich Roth eher wortkarg. Die SNB müsse natürlich darauf achten, dass die geldpolitische Normalisierung nicht durch einen Frankenrückgang unterlaufen werde, meinte der SNB-Chef etwa. Und: «Die Schweizer Exporteure sollten immer daran denken, dass es beim Wechselkurs Risiken gibt. Sie sollten meines Erachtens ihre Positionen gut absichern.»


Widerstand gegen Kosa-Initiative
In einem für einen Notenbankchef ungewöhnlich scharfen Ton wehrt sich Roth zudem gegen die Kosa-Initiative, welche künftige Ausschüttungen der Nationalbank der AHV zukommen lassen möchte. «Die Initiative ist eine Fehlkonstruktion», sagte Roth, «sie ist eine grosse Gefahr für die Glaubwürdigkeit der SNB und für das Vertrauen in den Schweizer Franken». (awp/mc/gh)

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