SNB Zahlungsbilanz: Ertragsbilanzüberschuss von 18,5 Mrd CHF

Aber die Überschüsse aus dem Warenhandel und den Kapitaleinnahmen gingen zurück, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Freitag gemäss vorläufiger Schätzungen mitteilte.

Dienstleistungen: Exporte stärkeres Wachstum als Importe
Bei den Dienstleistungen nahmen die Exporte (+11%) stärker zu als die Importe (+8%). Der Überschuss wuchs im zweiten Quartal 2006 auf 7,6 Mrd CHF nach 6,6 Mrd CHF vor einem Jahr. Dabei sprudelten dank dem Vermögensverwaltungsgeschäft die Kommissionseinnahmen der Banken.

Zunahme beim Tourismus
Auch der Tourismus florierte. Die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr stiegen um 13%, während die Ausgaben um 11% kletterten. Allerdings sei die Zunahme übertrieben, schreibt die SNB: Denn die Osterfeiertage fielen in diesem Jahr ins zweite Quartal, nachdem sie im Vorjahr ins erste Quartal gefallen waren.

Gute Wirtschaftslage
Der Warenhandel profitierte von der guten Wirtschaftslage. Während die Ausfuhren im Vergleich zur Vorjahresperiode um 8% stiegen, nahmen die Einfuhren um 10% zu. Unter dem Strich ging der Überschuss aus dem Warenhandel von 2,2 Mrd CHF auf 0,7 Mrd CHF zurück.

Importe aufgrund Ölpreishausse stark gestiegen
Das Exportwachstum wurde vor allem von den Konsumgütern getragen. Bei den Importen schossen die Einfuhren von Energieträgern wegen der Ölpreishausse ausserordentlich stark (+31%) nach oben. Die Importe von Investitions- und Konsumgütern stiegen um je 8%.

Anstieg der Kapitalerträge
Höhere Dividenden und Zinsen führten zu einem kräftigen Anstieg der Kapitalerträge. Insgesamt stiegen die Erträge aus den Anlagen im Ausland um 3 Mrd CHF auf 32,1 Mrd CHF. Allerdings erhöhten sich auch die Erträge aus den Kapitalanlagen in der Schweiz um 3,1 Mrd CHF auf 18,1 Mrd CHF. In der Folge sank der Saldo der Kapitaleinkommen gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 0,2 Mrd CHF auf 13,9 Mrd CHF.

Kapitalverkehr: Nettoexporte höher
Im Kapitalverkehr waren die Nettoexporte mit 26 Mrd CHF bedeutend höher als vor einem Jahr (11,3 Mrd CHF). Damals hatte der Abbau der Währungsreserven der SNB zu hohen Kapitalimporten geführt.

Direktinvestitionen im Ausland stiegen
Die schweizerischen Direktinvestionen im Ausland stiegen um über eine halbe auf 15,4 Mrd CHF. Grösste Investorin war mit 8 Mrd CHF erneut die chemische Industrie vor den Versicherungen mit 4 Mrd CHF. Das Geld wurde vor allem vor Akquisitionen verwendet. Die ausländischen Direktinvestionen in der Schweiz schrumpften wegen Kapitalrückzahlungen der Finanz- und Holdinggesellschaften um 1,5 Mrd auf 3,8 Mrd CHF.

Portfolioinvestitionen: Halb so viel
Bei den Portfolioinstitionen steckten die Schweizer Anleger mit 4,3 Mrd CHF nur noch halb soviel Geld in den Kauf von ausländischen Wertpapieren wie noch vor einem Jahr. Gleichzeitig stiegen die ausländischen Investoren aus schweizerischen Wertpapieren aus. Verkauft wurden namentlich Aktien und Anleihen. (awp/mc/ar)

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