Dies gab die Schweizerische Nationalbank am Mittwoch bekannt. Die Exporte entwickelten sich dabei stärker als die Importe. Der Einnahmenüberschuss von 17 Mrd CHF übertrifft damit das Vorjahresplus von 13 Mrd CHF. Die Einnahmen aus Exporten stiegen im Vorjahresvergleich um 4 Mrd auf 70 Mrd CHF. Die Chemieindustrie, grösste Exportbranche, setzte jenseits der Grenzen 11% mehr ab. Auch Uhren, Schmuck und Präzisionsgeräte verkauften sich um 7% besser. Um 2% rückläufig ist noch immer der Absatz der Maschinenindustrie, allerdings hat sich der Rückgang verringert.
Leichter Rückgang bei Dienstleistungen
Bei den Dienstleistungen gab es hingegen einen leichten Rückgang, das vor allem die Versicherer zu verantworten haben, die weniger Geld für ihre Leistungen einnahmen. Die Banken verdienten hingegen zum ersten Mal seit dem zweiten Quartal 2008 wieder etwas mehr mit ihren Finanzprodukten: Der Zuwachs beträgt 1%. Die Ausgaben für Importe legten um 1 Mrd CHF auf 53 Mrd CHF zu. Mit einem Plus von 10% hat die Schweiz deutlich mehr Rohstoffe und Halbfabrikate bezogen als im ersten Quartal 2009. Wegen des höheren Ölpreises wurden 2% mehr Energieträger importiert, dafür sank der Bezug von Konsumgütern um 4%.
Überschuss bei Kapitaleinkommen vervielfacht
Der Überschuss bei den Kapitaleinkommen stieg von 2 Mrd CHF auf 10 Mrd CHF, dies dank mehr Einnahmen aus Direktinvestitionen im Ausland. Die Einnahmen aus schweizerischen Kapitalanlagen im Ausland stiegen von 16 Mrd CHF auf 24 Mrd CHF, während die Ausgaben auf ausländischen Kapitalanlagen in der Schweiz mit 14 Mrd CHF sich im Jahresvergleich kaum verändert haben. Die Schweizer Unternehmen investierten in ihre Auslandstöchter und für Zukäufe mit 7 Mrd CHF 2 Mrd CHF mehr. Vor allem Versicherungen bauten ihre Auslandsaktivitäten aus. Die Direktinvestitionen aus dem Ausland zeigten hingegen einen Abfluss von 5 Mrd CHF, zurückzuführen auf hohe Mittelabflüsse im internen Kreditverkehr von Unternehmen.
Kapitalverkehr: Minus eingedämmt
Die Bilanz des Kapitalverkehrs beträgt -0,3 Mrd CHF, nach -20,6 Mrd ein Jahr zuvor. Der Kapitalverkehr wurde von der SNB geprägt: So reduzierten die Währungshüter dank stabilerer Finanzmärkte den Umfang von Swap- und Repogeschäften und erzielten damit einen Kapitalimport von 22 Mrd CHF. Gleichzeitig erhöhten sie die Währungsreserven um 32 Mrd CHF. Die Zahlungsbilanz zeigt die Geldströme auf, die über die Grenzen fliessen. Die Ertragsbilanz setzt sich zusammen aus Waren, Dienstleistungen, Kapital- und Arbeitseinkommen sowie unentgeltlichen Übertragungen. Die Kapitalverkehrsbilanz ist quasi ihr Gegenstück und zeigt, wie diese Gelder angelegt werden. Beide Bilanzen zusammen bilden wiederum die Zahlungsbilanz. (awp/mc/ps/09)